
100 Jahre Missio: "Austria.On.Mission.Awards" bei Gala verliehen
Mit einer Jubiläumsgala und der Verleihung der "Austria.On.Mission.Awards" für vorbildliche "missionarische Persönlichkeiten" haben die Päpstlichen Missionswerke (Missio Österreich) am Donnerstagabend in Wien ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Missio-Österreich-Nationaldirektor P. Karl Wallner könnte bei der Feier unter anderem den Präsidenten der weltweiten Päpstlichen Missionswerke, Kurienerzbischof Giampietro Dal Toso, begrüßen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte in einer Videobotschaft den Päpstlichen Missionswerken zum runden Geburtstag.
Van der Bellen betonte die wichtige Aufgabe von Missio im Einsatz für die Menschen im Globalen Süden. "Mein besonderer Dank gilt den österreichischen Missionarinnen und Missionaren", sagte der Bundespräsident. "Sie setzen sich weltweit für Gerechtigkeit und Würde ein und stellen ihr Leben in den Dienst der Nächstenliebe." Missio Österreich motiviere die Menschen dazu, großzügig zu helfen, "dafür gebührt Ihnen Respekt", dankte Van der Bellen den Missionswerken für ihr Wirken.
Kurienerzbischof Dal Toso würdigte den umfassenden "missionarischen Einsatz" der heimischen Päpstlichen Missionswerke. "Es wird durch Missio Österreich sichtbar, dass ihre Arbeit für die Mission in den Ländern des Globalen Südens einen positiven Niederschlag auf die Evangelisierung im eigenen Land darstellt."
Unter den weiteren Festgäste befanden sich u.a. der Apostolische Nuntius, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, und der in der Österreichischen Bischofskonferenz für den Bereich Mission und Entwicklung zuständige Bischof Werner Freistetter. Auch der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, der Wiener Weihbischof Franz Scharl und der emeritierte St. Pöltner Bischof Klaus Küng waren unter den Gästen.
Nuntius Lopez überbrachte Grüße von Papst Franziskus. Die päpstlichen Missionswerke seien "verlängerter Arm des Papstes" und in über 150 Ländern als weltweites Netz präsent, so der Papst-Gesandte. Die heurigen Gewinner des "Austria.On.Mission.Awards" machten deutlich, worum es auch dem Papst immer wieder gehe: den Evangelisierungsauftrag der Kirche, unabhängig von der Einmischung weltlicher Mächte. "Möge die heutige Veranstaltung dazu beitragen, ein größeres Missionsbewusstsein in jedem einzelnen von uns zu wecken, um unser Herz für die nötige Mission zu wecken", betonte Erzbischof Lopez.
Auch Bischof Freistetter dankte Missio für den Einsatz für die Weltkirche. "Es ist ermutigend, die Vielfalt zu erleben, in der Kirche auf den verschiedenen Ländern und Kontinenten lebt", das müsse man sich immer wieder bewusst machen, so Freistetter. Die Missionarinnen und Missionare verdienten "unseren allerhöchsten Respekt und Dank". Papst Franziskus erinnere immer wieder an die Sendung, die zentral sei für die christliche Berufung. Das erfordere manchmal einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus, betonte der Bischof: "aber das ist Kirche, allumfassend und weltumspannend und doch auch hier bei uns ganz konkret erlebbar".
Vier Mission-Preisträger 2022
Mit den "Austria.On.Mission.Awards" wurden im Anschluss Kongomissionar P. Johann Kiesling, die kongolesische Ordensfrau Jane Wainoi Kabui, der Grazer Anton Stadler und Georg Schwarz von der Gemeinschaft Cenacolo geehrt. Die Auszeichnung wird in Form einer Esel-Statue in Bronze vergeben, dem "Emil". Der Esel sei dabei auch ein "Symbol für unbedankte Missionsarbeit", schilderte Mission-Nationaldirektor Wallner: "In vielen Ländern bekommt dieses Tier kaum Beachtung - ähnlich wie die Missionarinnen und Missionare. Sie stellen sich ganz in den Dienst an den Nächsten. Dank für ihre Arbeit erhalten sie oft keinen." Er bewundere die heurigen Geehrten für ihr "liebendes Herz für die Ärmsten und ihre bedingungslose Hingabe".
Der "Emil" in der Kategorie "Star of Mission" ging an den Grazer Anton Stadler, der sich nicht nur in seiner Gemeinde um Arme und Obdachlose kümmert, sondern auch Missionare in Südafrika, Tansania, Kenia, Myanmar, Kambodscha und auf den Philippinen unterstützt. Für den pensionierten Lehrer war der Aufruf des Grazer Armenvaters Wolfgang Pucher, Pfarrer von St. Vinzenz in Graz-Eggenberg, Anfang der 1990er Jahre, der Ausgangspunkt für seine Missionarstätigkeit und ein Engagement für arme und obdachlose Menschen.
In der Kategorie "Missionary in Austria" wurde Bruder Georg Schwarz geehrt, der im burgenländischen Kleinfrauenhaid das Haus der Gemeinschaft Cenacolo leitet und maßgeblich dazu beitrage, "Gottes Liebe und Barmherzigkeit in der Welt sichtbar zu machen". Die Gemeinschaft hilft jungen Menschen in Lebenskrisen dabei, ihre Abhängigkeiten zu überwinden und einen Neuanfang zu machen.
Der "Emil" in der Kategorie "Missionary from Austria" wurde schon im Mai an P. Johann Kiesling verliehen, der sich auch im Alter von 88 Jahren nach wie vor täglich für die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo einsetzt. Trotz seines Alters denke Pater Kiesling nicht an Pension, denn, Helfen und die Hingabe für andere mache ihn glücklich.
"Hero of Charity" 2022 wurde die Ordensobere der Schwestern vom Guten Hirten in Kolwezi, Jane Wainoi Kabui. Gemeinsam engagieren sich die Ordensfrauen im Südosten der Demokratischen Republik Kongo gegen moderne Sklaverei, häusliche Gewalt, Prostitution und Kinderarbeit. Durch ihren Einsatz konnten die Schwestern bereits 3.500 Kindern einen Ausstieg aus der gefährlichen Arbeit in den Minen ermöglichen und ihnen Bildung, Nahrung und Gesundheit bieten.
2023 zum "Pauline-Jaricot-Jahr" ausgerufen
Am Ende der Feierlichkeiten äußerte P. Wallner seinen Dank für das erfolgreiche Jubiläumsjahr 2022, trotzdem bestehe weiterhin der Auftrag, die päpstlichen Missionswerke in der Bevölkerung bekannter zu machen. Abschließend gab Wallner bekannt, das kommende Jahr unter den Schutz der seligen Missio-Gründerin Pauline Jaricot (1799-1862) stellen zu wollen. Im "Pauline-Jahr 2023" wolle man u.a. mit den "KISI - God's singing kids", die auch das Jubiläumsfest musikalisch mitgestaltet hatten, mit dem Musical "Pauline - Mut verändert die Welt" durch Österreich touren.
Die Französin Jaricot gründete 1822 das "Werk der Glaubensverbreitung" und 1826 den "Lebendigen Rosenkranz". Sie sammelte 2,4 Millionen Franzosen zu Gebet und Spenden und entzündete eine Begeisterung für die Weltmission. Vor 100 Jahren, 1922, erhob Papst Pius XI. ihr Werk zusammen mit anderen Hilfswerken zu den "Päpstlichen Missionswerken" (Missio). Am 22. Mai 2022 wurde sie in ihrer Heimatstadt Lyon seliggesprochen. (Infos: www.missio.at)
Quelle: kathpress