Bischof Marketz: Kirche in Kärnten vertieft Synodalen Prozess
Der von Papst Franziskus weltweit ausgerufenen Synodale Prozesses und der von Bischof Josef Marketz initiierte Kirchenentwicklungsprozess in der Diözese Gurk-Klagenfurt standen am Montag im Mittelpunkt des Pastoraltages der Kärntner Diözese im Bildungshaus Sodalitas Tainach/Tinje. In seinem Eröffnungsstatement wies Bischof Marketz auf die Bedeutung des Kirchenentwicklungsprozesses für Kirche und Gesellschaft hin. Das Hinschauen und Hinhören auf die Sehnsüchte und Wünsche der Menschen seien zentrale Themen beim weltweiten Synodalen Prozess und würden in der Diözese Gurk nun in besonderer Weise im Kirchenentwicklungsprozess vertieft und fortgeführt, so Marketz.
Er sei stolz darauf, sagte der Bischof laut Aussendung der Diözese Gurk, dass die Menschen in Kärnten den ersten Teil des Synodalen Prozesses des Papstes mitgegangen seien und Interesse daran gezeigt hätten. Nun gehe es darum, "in unserer Diözese den Weg der Synodalität weiter zu gehen und weiter zu prägen - einen Weg, der sehr breit angelegt ist und auf dem alle Menschen ihren Platz finden sollen".
Dazu sei es nötig, von den eigenen Wünschen abzurücken, anderen Menschen zuzuhören und vor allem auch jene wahr- und in den Blick zu nehmen, die aus verschiedensten Gründen an den Rändern von Gesellschaft und Kirche sind. Im Mittelpunkt müssten stets die Fragen stehen, was Kirche bedeuten wolle und was sich die Menschen von Kirche wünschen, so Marketz. Es sei allerdings gewiss, dass dieser Weg mehr brauche, als ein Frage-Stellen und Antworten-Suchen. "Wenn wir von Kirche sprechen und Kirche mitgestalten wollen, müssen wir dies zusammen mit dem Heiligen Geist tun, aus unserem Glauben heraus und im gemeinsamen Gebet", sagte der Bischof.
Seelsorgeamtsdirektorin Elisabeth Schneider-Brandauer begrüßte die mehr als 60 anwesenden Priester, Diakone sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge. Die Teilnehmenden des Pastoraltages spiegelten einen bunten Querschnitt der Vielfalt von Kirche wider. Dies entspreche einer synodalen Gemeinschaft und werde dazu beitragen, dass "viele gute Gedanken gesammelt werden", so die Seelsorgeamtsdirektorin.
Die Linzer Theologin Klara Csiszar beschäftigte sich im Vorfeld des Pastoraltages mit dem Synodalen Prozess in Kärnten und dem Kirchenentwicklungsprozess in der Diözese Gurk aus pastoraltheologischer Sicht. "Im vergangenen Jahr hat sich an der Basis der Ortskirche in Kärnten viel getan. Die Diözese ist im Ringen um die Zukunft erfahrener geworden", so der Befund der Pastoraltheologin in ihrem Vortrag in Tainach. Nun gehe es darum, die nächsten wichtigen pastoralen Schritte zu setzen. Im Mittelpunkt der Ausführungen Csiszars standen u. a. die Fragen, was die Kirche in Kärnten aus den Rückmeldungen vom Synodalen Prozess mitnimmt, was die Grundorientierung der synodalen Kirchenentwicklung in Kärnten für die Seelsorge konkret bedeutet und wie jeder Einzelne sein persönliches missionarisches Potenzial entfalten kann, "auch angesichts der vielen Spannungen, Erwartungen, Unterstellungen, Gleichgültigkeiten und Schattenseiten des kirchlichen Lebens", so Cziszar.
Quelle: kathpress