Wien: Allerseelen-Messe im Stephansdom mit Mozarts Requiem
Wolfgang Amadeus Mozarts "Requiem", das vielen als der höchste musikalische Ausdruck des christlichen Totengedenkens gilt, erklingt jedes Jahr im Wiener Stephansdom in der Allerseelen-Messe - so auch heuer am 2. November um 18 Uhr. Es musizieren der Wiener Domchor und das Wiener Domorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer, den Gottesdienst mit der Gemeinde feiert Dompfarrer Toni Faber. Dieses liturgische Totengedenken auf hohem musikalischen Niveau wird auch live auf "radio klassik Stephansdom" und auf dem YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien übertragen. Wie bei allen Gottesdiensten stehen die Türen des Stephansdoms allen offen, der Eintritt ist kostenlos.
Die Messe zu Allerseelen, am Tag des Gedenkens an alle Verstorbenen, lädt ein, "durch die christliche Hoffnung auf ein ewiges Leben und ein Wiedersehen bei Gott Trost und Mut zu finden", heißt es in einer Aussendung der Erzdiözese Wien. Vertieft werde dies durch Mozarts "unsterbliche" Musik. Das Klassik-Genie komponierte sein Requiem 1791, starb allerdings vor der Fertigstellung. Constanze, die Witwe Mozarts, beauftragte dessen Werkstattgehilfen Franz Xaver Süßmayr, das Werk zu vollenden.
In den letzten Jahren vor seinem Tod wandte sich Mozart verstärkt der Kirchenmusik zu. Die Entstehungsgeschichte des Requiems und die Qualität der nachträglichen Ergänzungen werden seit langem heftig diskutiert. Die ungewöhnlichen Umstände des Kompositionsauftrags durch Mittelsmänner des Grafen Franz von Walsegg und der zeitliche Zusammenhang dieser Seelenmesse mit Mozarts frühem Tod regten eine üppige Mythenbildung an.
Auch die musikalische Ausgestaltung des Festgottesdienstes zu Allerheiligen, 1. November, um 10.15 Uhr mit Kardinal Christoph Schönborn, erfolgt durch einen "Wiener Klassiker": Joseph Haydns "Missa in angustiis" ist eines der Meisterwerke der abendländischen Kirchenmusik. Diese "Messe in Bedrängnis", auch Nelson-Messe genannt, komponierte der väterliche Freund Mozarts 1798 in der unsicheren Zeit der Franzosenkriege. ORF III und "radio klassik Stephansdom" übertragen den Gottesdienst live.
Quelle: kathpress