Caritas-Winternothilfe startet: Kältetelefon geht ins zehnte Jahr
Schnelle und unkomplizierte Hilfe für Obdachlose im Winter: Das ermöglicht das "Kältetelefon", das die Caritas mit 2. November wieder startet. Die Hilfsorganisation rief in einer Aussendung vom Donnerstag dazu auf, die Telefonnummer 01/480 45 53 (für Wien) im Handy einzuspeichern und dort Schlafplätze von obdachlosen Menschen melden; in den anderen Bundesländern gibt es abweichende Telefonnummern, in medizinischen Notfällen sei ausnahmslos die Rettung unter dem Notruf 144 zu alarmieren. Freiwillige, die Anrufe entgegennehmen, würden derzeit noch dringend gesucht, teilte die Caritas mit.
Eine beeindruckende Bilanz über die ersten zehn Jahre dieser Initiative zog Caritasdirektor Klaus Schwertner: "Unglaubliche 43.582 Kältetelefon-Anrufe haben uns in den vergangenen zehn Jahren dabei geholfen, Menschen in Not zu unterstützen. Die Streetwork-Teams, die den Anrufen bei ihren täglichen Touren nachgehen, haben dabei etwa 1.134 wärmende Schlafsäcke verteilt, obdachlose Menschen 1.225 Mal in Notquartiere begleitet und unzählige Gespräche geführt."
Da mit den sinkenden Temperaturen das Leben für obdachlose Menschen lebensbedrohlich werden kann, startet die Wiener Caritas neben dem "Kältetelefon" auch weitere Initiativen im Rahmen ihrer Winternothilfe.
So wurden beispielsweise Notquartiersplätze aufgestockt. Diese seien laut Schwertner dringend notwendig, demnach haben sich dieses Jahr bereits 7.300 Menschen gemeldet, die einen Schlafplatz benötigen oder fürchten, ihre Wohnung zu verlieren. Eine andere Initiative ist der Medizinbus der Caritas, der an fünf Tagen die Woche obdachlose Menschen versorgt sowie auch jene, die über keine Krankenversicherung verfügen. Für das gemeinsame Projekt mit "med4hope" wird derzeit noch Arztpersonal gesucht.
Darüber hinaus gibt es für die Besucher der 37 sogenannten "Wärmestuben" ein offenes Ohr, Getränke und Speisen, angeboten von Freiwilligen der Caritas und der Wiener Pfarren. In eigens für Frauen eingerichteten Wärmestuben gibt es zusätzlich Kinderbetreuung, frauenspezifisches Informationsmaterial und kostenfreie Hygieneartikel, wie der Aussendung zu entnehmen ist.
Außer um freiwillige Mithilfe bittet die Wiener Caritas auch dringend um Spenden für Obdachlose: "Wenn die Not steigt, muss auch die Hilfsbereitschaft steigen", betonte Schwertner, und weiter: "Halten wir zusammen und schauen wir aufeinander - besonders in Krisenzeiten." (Informationen und alle österreichischen Kältetelefonnummern: https://www.caritas.at/spenden-helfen/spenden/aktuelle-spendenaufrufe/armut-in-oesterreich/obdachlosigkeit)
Quelle: kathpress