Frauenkommission der Diözese Linz feiert 25-Jahr-Jubiläum
Die Frauenkommission der Diözese Linz vertritt seit einem Vierteljahrhundert die Interessen von Frauen, die ehren- oder hauptamtlich in der Kirche arbeiten, und auch jener Frauen, die sich der Kirche zugehörig fühlen. Das 25-Jahr-Jubiläum war Anlass für eine Feier in der Pfarre Linz-St. Konrad mit etwa 80 Gästen, über die die Diözese am Montag berichtete. Margit Hauft, erste Vorsitzende der 1997 unter Bischof Maximilian Aichern gegründeten Frauenkommission (und ehemalige Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs), blickte in ihrer Festansprache gemäß dem Grundsatz "Zukunft braucht Vergangenheit" auf die Anfänge des den Bischof beratenden Gremiums zurück.
Bereits in den 1980er-Jahren seien Anstöße aus der Katholischen Frauenbewegung zu einer Frauenkommission als Beratungsgremium der Bischofskonferenz gekommen, 1996 folgte der Beschluss der Bischöfe zu deren Einrichtung auf Diözesanebene. Erster Umsetzender war der Eisenstädter Bischof Paul Iby, danach in Linz Maximilian Aichern. Dieser beauftragte Margit Hauft mit der Gründung, gemeinsam mit Gleichgesinnten habe sie ein Statut mit drei "Grundvoraussetzungen" erarbeitet, erinnerte sich Hauft: Die Frauenkommission sollte als Beratungsgremium des Bischofs das gleiche Gewicht haben wie etwa der Pastoral- und der Priesterrat. Die Kommission sollte zweitens Sitz und Stimme im Erweiterten Konsistorium bekommen. Und drittens hieß es: Es braucht auch hauptamtliche Posten, berichtete Hauft. Es sei ein Ringen gewesen, aber letztlich erfolgte die Zustimmung.
"Unsere Frauenkommission hat ein Gesicht bekommen, über das in den anderen österreichischen Diözesen gestaunt wurde", schmunzelte die erste Vorsitzende. Ab 2003 habe es österreichweite Vernetzungstreffen mit inzwischen auch in anderen Diözesen eingerichteten Gremien gegeben, später sei der Austausch mit dem jeweiligen Diözesanbischof im Vordergrund gestanden.
Initiatorin des Gleichstellungsprozesses
Ein Markstein war laut der Frauenbeauftragten der Diözese Linz, Petra-Gstöttner-Hofer, der 2001 auf Initiative der Frauenkommission von Bischof Aichern gestartete Gleichstellungsprozess in der Kirche Oberösterreichs - ausgelöst durch eine Analyse über die Situation der Frauen in den kirchlichen Einrichtungen. Heute gebe es etablierte Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder zur geschlechtergerechten Sprache. Viel zu tun gebe es weiterhin, etwa bei der Bewusstseinsbildung in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit, hielt Gstöttner-Hofer fest. Derzeit besteht die Kommission aus 20 Delegierten, die verschiedene kirchliche Berufsgruppen, Vereinigungen und Organisationen repräsentieren.
Auf Österreich-Ebene sei als positives Ergebnis des Synodalen Prozesses der Dialog zwischen Vertretern der Bischofskonferenz und kirchlichen Frauen - Mitgliedern von Frauenkommissionen, Frauen aus der Katholischen Frauenbewegung, Leiterinnen von Seelsorgeämtern und Ordensfrauen - zu Frauen-Anliegen intensiviert worden, freute sich die Frauenbeauftragte.
Der Linzer Bischofsvikar Johann Hintermaier blickte bei der Feier auf "die Lebendigkeit, die Ermutigungen, Diskussionen, Anregungen, die Horizonterweiterung und Achtsamkeit" zurück, für die die Kommission im Erweiterten Konsistorium, dem Beratungsgremium des Bischofs, gesorgt habe.
Spiritueller Teil der Jubiläumsfeier war eine Frauenliturgie, die biblische Texte über Frauen in den Mittelpunkt stellte, konzipiert von Brigitte Enzner-Probst, musikalisch gestaltet von Claudia Mitscha-Eibl und Johanna Strasser-Lötsch. (Info: www.dioezese-linz.at/frauenkommission)
Quelle: kathpress