Katholiken feiern am 23. Oktober den "Sonntag der Weltmission"
Als "die größte Solidaritätsaktion des Planeten" kündigt Missio Österreich (Päpstliche Missionswerke) den - wie jedes Jahr - am dritten Oktobersonntag begangenen "Sonntag der Weltmission" an. Im Auftrag des Papstes betet und sammelt am 23. Oktober die ganze Katholische Kirche weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke unterstützen auf allen Kontinenten die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt. Die Spenden kommen unter anderem den dort arbeitenden Seelsorgern zugute. Schwerpunktland der in den Pfarrgemeinden oder online durchgeführten Spendenaktion ist 2022 die Demokratische Republik Kongo, "ein Land, in dem viele Kinder wie Sklaven in Kobalt-Minen schürfen und auf der Straße leben müssen", wie Missio auf seiner Website mitteilt.
Das Plakat zum diesjährigen Weltmissionssonntag zeigt eines der im afrikanischen Krisenstaat ausgebeuteten Mädchen. Im bitterarmen Kongo, wo laut Weltbank 72 Prozent der Bevölkerung weniger als zwei Euro am Tag zum Überleben haben, wird Kindern laut Missio die Zukunft geraubt, um Kobalt, Diamanten, Gold, Kupfer u.a. Rohstoffe aus der Erde zu holen. Fast jeder zweite Heranwachsende gilt als unterernährt, beklagt das katholische Hilfswerk: "Nach der brutalen belgischen Kolonialherrschaft, gefolgt von mehr als drei Jahrzehnten der Diktatur und einem Jahrzehnt voller Kriege, ist das Land ausgezehrt und steht unter der Kontrolle einer korrupten Elite." Das zeige sich besonders bei der Gewinnung von Kobalt, einem für Batterien in Elektroautos, Smartphones und Laptops verwendeten Metall, "aus dem die Welt ihre Träume von einer sauberen, "grünen" Zukunft formt".
Eine mit Missio kooperierende Ordensgemeinschaft gibt den betroffenen Kindern Hoffnung: Die Schwestern vom Guten Hirten bieten ihnen in ihren Schulen Mahlzeiten und eine gute Ausbildung.
Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner unterstrich anlässlich des Weltmissionssonntags die Wichtigkeit des Missio-Engagements. Die Kollekte am Weltmissionssonntag biete die Chance, die Welt nachhaltig ein Stück zu verändern. "Und ich sage immer dazu: Deine 20 österreichischen Euro sind in vielen Ländern Afrikas 400 Euro wert", so Wallner.
Bei zahlreichen Reisen habe er selbst gesehen, dass die Kirche in Ländern des Globalen Südens, wo es oft kein soziales Netz gibt, "Unglaubliches" leiste. "In Afrika, in Myanmar, im Hurrikan-zerstörten Haiti - in all der Armut und dem Elend geben Christen anderen Hoffnung und helfen", so Wallner: Er rief gerade angesichts der Folgen der Corona-Pandemie zu einem "Akt der Solidarität" für den Einsatz der Kirchen "für Bildung und gegen Armut, Elend, Zerstörung und Ungerechtigkeit" auf.
Missio-Schwerpunkt in "radio klassik Stephansdom"
Am Freitag, 21. Oktober, gestaltet "radio klassik Stephansdom" von 8 bis 18 Uhr einen Thementag in Kooperation mit Missio unter dem Titel: "Gemeinsam für die Ärmsten. 100 Jahre Missio Österreich". In zahlreichen Beiträgen wird es umfassende Information zum Engagement von Missio geben. Von 11 bis 12 Uhr ist Missio-Nationaldirektor Wallner Live-Gast im Studio.
Am Weltmissionssonntag, 23. Oktober, wird der Gottesdienst um 10 Uhr 15 Stephansdom mit Weihbischof Franz Scharl und P. Karl Wallner vom Referat für Mission und Entwicklungshilfe der Erzdiözese Wien gestaltet. "Radio klassik Stephansdom" überträgt live. Ebenfalls am Sonntag um 17.30 Uhr bringt der Sender ein Porträt von Christoph Lehermayr. Der frühere "News"-Reporter arbeitet nun für Missio und berichtet von den Brennpunkten der Hilfe weltweit.
Initialzündung 1926 durch Pius XI.
Papst Pius XI. setzte den "Sonntag der Weltmission" 1926 - vor fast 100 Jahren - ein. Der gesamte Oktober wird zudem in der Katholischen Kirche als "Monat der Weltmission" begangen. "In diesem Monat des Gebetes für die Anliegen der Weltmission wollen wir lernen, Momente der Stille und der Begegnung mit dem Herrn zu pflegen, damit er uns Wege und Mittel aufzeigt, unserer Berufung als missionarische Jünger immer treu zu sein", schrieb Papst Franziskus dazu auf Twitter.
Runde 100 Jahre alt sind die Päpstlichen Missionswerke in Österreich. In den österreichischen Diözesen war dies bereits mehrfach Anlass für Feiern und Gottesdienste. Eine weitere Jubiläumsgala inklusive der Verleihung des "Austria.On.Mission-Awards" folgt am 3. November. Nationaldirektor P. Karl Wallner wird dabei vier Personen auszeichnen, die sich in vorbildlicher Weise für die Weltmission einsetzen oder missionarisch engagieren.
Aufgrund des Spendenvolumens ist Missio die zehntgrößte Hilfsorganisation Österreichs. Die Verantwortliche wollen den 100. Geburtstag der Gründung auch für einen weiteren Popularitätsschub nutzen. "Verändere mit uns die Welt", ist das Motto einer heuer österreichweit geschalteten Plakatkampagne.
(Info und Spenden: www.missio.at; Konto: Missio - Päpstliche Missionswerke, IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500)
Quelle: kathpress