Bischof Elbs: Kirche an Wendepunkt ihrer Bedeutung für die Welt
Das vor 60 Jahren eröffnete Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) birgt bis heute die Ansätze für eine lange Zukunft der Kirche. Das hat Bischof Benno Elbs in einem ORF-Interview (Wochenende) betont. Angesichts der Unsicherheit, die die Menschen erleben, stellte sich gerade heute die Frage, wie sich Kirche in einer stark verändernden Welt positionieren und was die Hilfe des Glaubens für den einzelnen Menschen sein kann, so der Feldkircher Bischof. Entsprechend stehe die Kirche an einem großen Wendepunkt in ihrer Bedeutung für die Welt.
In diesem Zusammenhang äußerte sich Elbs auch zur anhaltenden Debatte um Reformen in der Kirche, etwa in der Frauenfrage. Manche Themen befänden sich "irgendwie in einer Sackgasse", bedauerte der Vorarlberger Bischof vor dem Hintergrund der in vielen Bereichen der Kirche weltweit geführten Diskussionen. Gleichzeitig fügt Elbs hinzu, dass er mit Blick auf die vergangenen sechs Jahrzehnte Kirchenentwicklung seit dem Konzil auch "sehr positiv gestimmt" sei: "Wenn man diese Zeitspanne anschaut, was sich da in der Kirche verändert hat in unterschiedlichen Bereichen wie Ämterfrage, Liturgiefrage, Zugang zur Welt, Zugang und Dialog mit anderen Religionen, dann hat sich sehr, sehr viel geändert."
Konkret zur Frage von Priesterinnen in der katholischen Kirche antwortete Elbs in dem ORF-Interview, er "glaube persönlich nicht, dass ich das noch erleben werde". "Spielraum" sieht der Bischof in der Frage des Pflichtzölibats. Elbs verwies dazu u.a. darauf, dass in katholischen Ostkirchen das Priesteramt auch verheirateten Männern offen steht. Die Zölibatsfrage sei insofern "eine institutionelle, keine dogmatische Frage".
Quelle: kathpress