Caritas betreibt in Retz Streuobstwiese in Permakultur
Die Caritas der Erzdiözese Wien will in Retz eine Streuobstwiese in Permakultur ökologisch und sozial nutzen: Auf 5.000 Quadratmetern entsteht ein Naturgarten in sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit, berichtete die Caritas am Mittwoch. Das regional einmalige Kooperations-Projekt vereine Know-how, gemeinsames Anpacken und Klimaschutz zugunsten eines Obstgartens, in dem Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten und Freude erleben werden, heißt es in der Aussendung. Das neue Umweltprojekt wird in Kooperation mit der Firma Ploberger, der Caritas Region Weinviertel und der Landwirtschaftlichen Fachschule Krems durchgeführt.
Der Caritas-Regionalleiter im Weinviertel, Thomas Krottendorfer, zeigte sich stolz über die Kooperation im Sinne von Klimaschutz und Nachhaltigkeit und "dankbar für die Investition von bis zu 25.000 Euro der Haberkorn-Gruppe in dieses zukunftsträchtige Projekt". 2022 wird die genutzte Fläche neben dem Firmenstandort Ploberger gerodet, in Frühjahr 2023 wird bereits ausgepflanzt. Die geernteten Früchte sollen von den Werkstätten der Einrichtungen der Caritas im Weinviertel sorgsam verarbeitet werden, dann im Geschäft "Genuss&Co" am Retzer Hauptplatz erhältlich sein sowie von Ploberger zur Weitergabe an deren Kundinnen und Kunden zurückgekauft werden.
Ploberger-Geschäftsführer Günther Macht betonte, das Unternehmen wolle damit eine Vorbild- und Vorreiterfunktion übernehmen und auch die Ziele der Klimamodellregion Retzer Land weiter unterstützen.
Nachhaltig und umweltschonend
Permakultur setzt sich aus den englischen Begriffen "permanent", im Sinne von nachhaltig, und "agriculture" für Landwirtschaft zusammen und ist eine Planungs- und Entwurfsmethode für eine Landwirtschaft, die ein Überleben im Einklang mit der Natur ermöglichen soll. Vielfältige Funktionen einzelner Elemente und ein Kreislaufsystem stehen im Mittelpunkt.
Die Entwicklung und Erhaltung vernetzter, multifunktionaler und nachhaltiger Ökosysteme, die der Natur nachempfunden sind, ist das große Ziel einer Permakultur. Vorbild sind sich selbst regulierende Ökosysteme wie Wälder, Sumpfgebiete und Auenlandschaften. Bei der Anwendung von Permakultur sei es unabdingbar, sorgsam mit der Erde und ihren Ressourcen umzugehen, heißt es in der Caritas-Aussendung. Es gehe darum, den Energieverbrauch zu senken und den Verbrauch von Konsumgütern zu reduzieren. Zudem locken bestimmte Blumenwiesen und Saatmischungen Wildbienen, Hummeln und andere Nützlinge an, die für ein geschlossenes Ökosystem sorgen. Dabei gehe es darum, in Kreisläufen zu wirtschaften.
Die Idee eines naturnahen Projekts am Zentralstandort Retz entwickelte sich aus einem Workshop für Mitarbeitende der Firma Ploberger, bei welchem jährlich neue Projekte zu nachhaltigem Handeln evaluiert werden. So sei das Gemeinschaftsprojekt "Permakultur-Streuobstwiese mit sozialem Aspekt" entstanden.
2022 wurde bereits das Projekt "Streuobstwiese Unternalb" in Kooperation mit der Klimamodellregion Retzer Land umgesetzt. Die Fachschule stellt das Know-how für die Anlage der Fläche sowie die Beratung in der Auswahl von Obstsorten zur Verfügung. Besonders die Bio-Arten und für die Region günstige Arten von Bäumen und Sträuchern finden Berücksichtigung. Begegnungs- und Ruhezone sowie Kräuter und Tiere sind ebenso Teil des Konzepts. (Infos: www.caritas-wien.at)
Quelle: kathpress