Wien: "Lobau bleibt!"-Ausstellung in Ordenszentrum "Quo vadis?"
Der geplante Bau der Stadtstraße Aspern in Wien sorgt für anhaltende Kritik - auch vonseiten kirchlicher Organisationen. Ab Freitag ist nun eine Ausstellung zu dem Thema im "Quo vadis?", dem Zentrum für Begegnung und Berufung der Ordensgemeinschaften in der Wiener Innenstadt zu sehen. Unter dem Titel "Lobau bleibt! - Wohin bewegt sich Wien?" wird anhand von Foto- und Videomaterial, in Auseinandersetzung mit darstellenden, einordnenden und analytischen Dokumenten sowie Exponaten und Artefakten - wie etwa T-Shirts, Skulpturen oder Banner - das Engagement der Klimaaktivisten in der Wiener Donaustadt thematisiert und dokumentiert, heißt es in einer Aussendung der Ordensgemeinschaften am Dienstag.
Das Vorhaben Stadtstraße der Stadt Wien werfe viele Fragen auf, so die Organisatoren: "Wie kann die Verkehrswende aussehen? Was tun wir gegen die Klimakrise? Wie können wir die Demokratie schützen? Wohin wollen wir uns gemeinsam bewegen?" Diesen Fragen fügten christliche Klimaaktivisten - etwa Reinhard Bödenauer von der Katholischen Aktion oder der Steyler Missionar P. Franz Helm - im Rahmen der Ausstellung religiöse Aspekte bei. Etwa solche nach dem Umgang mit der Schöpfung oder ob die Wohn- und Lebensstätte auch ein Ort der Verheißung und Erfüllung ist. Gastkurator Norbert Mayr hat zudem die Situation vor Ort und die Räumungen der Protest-Camps fotografisch festgehalten.
Veranstaltungen zum Thema
Die Schau ist zudem in eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema eingebettet. Bei der Vernissage am Freitag (7. Oktober, 18.30 Uhr, "Quo Vadis", Zwettlerhof 6) kommt etwa Kurator Mayr mit Anna Kontriner von den "Christians for Future" über die Belastungen für die bestehenden und zukünftigen Wohnanlagen durch die geplante Stadtstraße ins Gespräch. Weiters soll ein Gesprächsraum über Schöpfungsverantwortung eröffnet werden.
Zu einem politischen Nachtgebet mit P. Markus Inama lädt das "Quo vadis?" am 13. Oktober (18.30 Uhr) ein. Das Nachtgebet soll Information, Meditation und den Aufruf zur Aktion beinhalten, denn "jedes theologische Nachdenken hat eine politische Konsequenz", so die Organisatoren.
Mit der Ausstellungsfinissage am 21. Oktober (18.30 Uhr) sollen schließlich unter dem Thema "Wohin bewegt sich Wien?" Fragen thematisiert werden, die das Stadtstraßen-Projekt aufwerfe: "Wohin bewegen wir uns gemeinsam? Welcher demokratischer Stil wird gepflegt? Wie wird mit Protesten umgegangen? Welche Bereitschaft für Gespräche und Partizipation? Wie wichtig wird Pressefreiheit eingeschätzt? Wie transparent werden Entscheidungshintergründe gemacht?". Diskutieren wird neben Anna Kontriner auch die Wiener Politikwissenschafterin Sieglinde Rosenberger. Moderiert wird der Abend von "Die Furche"-Chefredakteurin Doris Helmberger-Fleckl. (Info: www.quovadis.or.at)
Quelle: kathpress