Sinkende Studierendenzahlen in Fachtheologie bereiten Sorgen
Die sinkenden Studierendenzahlen im Bereich der katholischen Fachtheologie bereiten den staatlichen Universitäten Sorgen: So berichtet das Ö1-Morgenjournal am Montag von einem Rückgang etwa an der Universität Innsbruck von 182 Studierenden im Jahr 2012 auf 98 im vergangenen Jahr. In Salzburg sei die Zahl im selben Zeitraum von 177 auf 87 Studierende gesunken und an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Wien gar von 601 auf nur mehr 286 Studierende. Die Gründe seien vielfältig, erklärte dazu auf Ö1-Nachfrage der Wiener Pastoraltheologe Prof. Johann Pock. Zum einen sei dies mit einer hohen Ausdifferenzierung der Studiengänge zu erklären, zum anderen sei "Kirche als Arbeitgeber nicht sehr attraktiv" für Studierende.
Heute würden sich Studierende unter viel mehr Studienangeboten entscheiden können - von Ethik bis zu religionswissenschaftlichen Studiengängen. Aber auch Skandale wie das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen habe dazu beigetragen, dass die Kirche als Arbeitgeberin für junge Studierende immer weniger attraktiv sei, so Pock, der bis Ende September Dekan der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät war. Außerdem würden Stellen, die früher für Fachtheologinnen und -theologen ausgeschrieben wurden, heute oftmals breiter oder ohne spezifisch theologisches Anforderungsprofil ausgeschrieben. Zu spüren bekämen den theologischen Fachkräftemangel letztlich auch die Unis selbst, wo es immer schwieriger werde, wissenschaftliche Assistentenstellen zu besetzen.
Ausnahme: Hochschule Heiligenkreuz
Eine Ausnahme stelle die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz dar. Dass dort die Studierendenzahlen steigen, führte Pock u.a. auf ein klares Profil und "die Art, wie dort Theologie vermittelt wird", zurück: "Stark eingebunden in das Ordensleben - was vor allem für angehende Priester attraktiv ist."
Die Hochschule päpstlichen Rechtes im Wienerwald zählt aktuell 331 Studierende. 286 davon befinden sich im Diplomstudium Fachtheologie. 177 Studierende sind Ordensangehörige oder Priesterseminaristen. Die meisten kommen aus Deutschland und Österreich. Vor zehn Jahren (Vergleichszeitraum) lag die Studierendenzahl an der Hochschule Heiligenkreuz bei 235 Studierenden.
Quelle: kathpress