Caritas beteiligt an "Demenzfreundlicher Region" im Wienerwald
In Niederösterreich sind derzeit etwa 22.000 Menschen von Demenz betroffen und Prognosen gehen von einer Verdoppelung der Anzahl an Betroffenen bis 2050 aus. Das neue Projekt "Demenzfreundliche Region - Wir 5 im Wienerwald" möchte sich den Herausforderungen, die diese Entwicklung für die gesamte Gesellschaft mit sich bringt, stellen. Das Initiative, die von der Caritas, der Kleinregion "Wir 5 im Wienerwald"- bestehend aus den Gemeinden Gablitz, Mauerbach, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben -, "NÖ.Regional" und Fonds Gesundes Österreich getragen wird, wurde am Montag in Gablitz (NÖ.) vorgestellt.
Das Projekt richtet sich an Menschen mit Demenz und deren Angehörige, aber auch an lokale Einrichtungen, politische Entscheidungsträger und die Zivilgesellschaft. "Zentral sind die Fragen: Wie ist ein gutes Leben für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in unseren Gemeinden möglich? Was können wir alle tun, um ihnen - über die klassischen Unterstützungsangebote hinaus - ein Leben in unserer Mitte zu ermöglichen? Wie müssen wir dafür unsere Lebensräume gestalten?", stellte der geschäftsführende Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, bei der Projektpräsentation am Montag dazu Fragen.
Die Diagnose Demenz sei für viele Menschen ein Schock, "wir müssen ein gesellschaftliches Klima und konkrete Unterstützungsangebote schaffen, damit Menschen weiterhin ein gutes Leben führen können - auch mit einer demenziellen Erkrankung", so Schwertner. Der Caritas gehe es auch darum, Austausch und die Vernetzung aller Beteiligten zu fördern und nicht zuletzt um Sensibilisierung und Enttabuisierung von demenziellen Erkrankungen. "Niemand soll sich schämen, weder für seine bzw. ihre Erkrankung, noch dafür, Hilfe zu benötigen", so Schwertner. Klar sei auch: "Keine Einzelorganisation alleine kann eine Gemeinde demenzfreundlich gestalten - das geht nur gemeinsam mit vielen".
Das Projekt startet mit einer Erhebung des aktuellen Bedarfs, auf deren Grundlage konkrete Initiativen und Maßnahmen entwickelt werden. Michael W. Cech, Bürgermeister von Gablitz und Obmann der Kleinregion "Wir 5 im Wienerwald", betonte die Wichtigkeit einer hohen "Demenz-Kompetenz" in der Region. "Diese Kompetenz wollen wir im Rahmen der Demenzregion weiter ausbauen, um allen betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern der Region und deren Angehörigen bestmögliche Unterstützung zu bieten." Der Projektzeitraum läuft von Oktober 2022 bis Oktober 2024.
"Aufgrund der demografischen Entwicklung ist es von großer Bedeutung, in allen Lebenswelten Rahmenbedingungen für Betroffene und deren Angehörige zu schaffen, die ein gutes Leben mit Demenz möglich machen", betonte Klaus Ropin, der Leiter des Fonds Gesundes Österreich, der nationalen Kompetenz- und Förderstelle für Gesundheitsförderung.
"Gesundheitsförderung funktioniert besonders gut, wenn sie partizipativ gestaltet und regional ist. Dadurch kann auf eine Vielzahl von Bedürfnissen bestmöglich eingegangen werden. Somit ist das Projekt ein weiterer Schritt zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden in Österreich", zeigte sich Jakob Weitzer, Referent und Koordinator für das Projekt im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, überzeugt.
Quelle: kathpress