Wien: Kardinal Schönborn empfängt Flüchtlingsfamilien
Kardinal Christoph Schönborn hat dieser Tage im Erzbischöflichen Palais einige Flüchtlingsfamilien empfangen, um die er sich in der Vergangenheit persönlich bemüht hat, damit sie nach Österreich kommen können bzw. hier Schutz und Unterstützung finden. Zwei Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine sowie jeweils eine aus dem Irak und aus Syrien beteten gemeinsam mit dem Erzbischof in der Andreaskapelle und erzählten im Anschluss über ihre Fluchtgründe und wie es ihnen in Österreich nun geht. Auch einige heimische Ehrenamtliche, die sich um die Menschen annehmen, sie begleiten und ihnen bei der Integration helfen, waren gekommen.
Wie Manuel Baghdi, der Flüchtlingsbeauftragte von Kardinal Schönborn, sagte, hätten vor allem die Familien aus dem Nahen Osten besonders dramatische Lebensumstände hinter sich. Der Grund: Einige Familienmitglieder seien zum Christentum konvertiert. Die Konversionen haben Familien zerrissen, für die zum Christentum Übergetretenen bestehe Gefahr um Leib und Leben. Kardinal Schönborn zeigte sich bei der Begegnung vom Glauben der Betroffenen und ihrem Willen zur Integration tief beeindruckt - und er dankte auch den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz.
Im Fall der ukrainischen Familien waren freilich nur die Mütter mit ihren Kindern gekommen, die Väter und auch älteren Söhne mussten in der Ukraine bleiben. Für Männer zwischen 18 und 60 Jahren besteht aufgrund des Krieges ein Ausreiseverbot. Die Flüchtlinge dankten dem Kardinal für seine Hilfe, damit sie nun in Sicherheit leben könnten.
Die von Kardinal Schönborn getragenen Hilfsmaßnahmen betreffen sowohl Flüchtlinge in Österreich als auch Menschen in Not vor Ort in ihren Herkunftsländern. Manuel Baghdi war erst vor wenigen Tagen zum bereits sechsten Mal mit einem Hilfstransport in der Ukraine. Ziele Baghdis sind immer die kleinen Dörfer auf dem Land, "wo sonst wenig Hilfe hinkommt", wie er betonte. Baghdi versorgt die Menschen vor Ort mit Lebensmitteln, Medikamenten und auch Geldspenden. Dieses Mal galt sein Besuch u.a. auch einem Waisenhaus in den Karpaten. Tief betroffen zeigte er sich von der Begegnung mit einem kleinen Mädchen, dessen Vater vor wenigen Tagen im Krieg gefallen war, und das noch nichts davon wusste.
(Spendenkonto der Erzdiözese Wien, Verein "Bewegung Mitmensch - Maria Loley" - Ukrainehilfe: IBAN: AT 26 1100 0086 1580 0300, Kennwort: Ukraine)
Quelle: kathpress