Orden und Landwirtschaftskammer gegen Lebensmittelverschwendung
Die Österreichische Ordenskonferenz und die Landwirtschaftskammer Österreich haben gemeinsam eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung gestartet. "Als Ordensgemeinschaften und Landwirtschaftskammer wollen wir im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Lebensmittelverschwendung (29.9.) darauf aufmerksam machen, dass Lebensmittel wertvoll sind - vom Feld bis auf den Teller", hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Aussendung.
Beiden Organisationen sei ein bewusster Umgang mit Nahrungsmitteln ein zentrales Anliegen - sowohl im Sinne der Wertschätzung für bäuerliche Produkte, als auch für sozial schwächere Menschen, denen Lebensmittel nicht im Überfluss zur Verfügung stehen", wie Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Ordenskonferenz, und Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, gemeinsam betonten.
Laut einer Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) landet weltweit rund ein Drittel der genießbaren Bestandteile von Lebensmitteln auf dem Müll. Schätzungen gehen von 1,3 Mrd. Tonnen pro Jahr aus. Auch in Österreich wird demnach jedes Jahr eine Mio. Tonnen Lebensmittel weggeworfen, "was insbesondere in Zeiten weltweiter Verteilungsprobleme nicht zu akzeptieren sei".
Positiv sei hingegen, dass sich auch in Österreich bereits zahlreiche Organisationen, Initiativen und Vereine gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen. "Als Ordensgemeinschaften und Landwirtschaftskammer möchten wir einige davon vorstellen und wertvolle Tipps zur Vermeidung von Abfällen geben", so Moosbrugger und Rod.
Vielfältiges Engagement der Ordensgemeinschaften
"Ordensleute stehen für wertschätzendes Handeln und einen achtsamen Umgang in allen Bereichen des Lebens", betonte Sr. Rod in der Aussendung. So sei auch das Engagement der Orden im Einsatz gegen die Lebensmittelverschwendung höchst vielseitig und reiche von der eigenen, bewusst-achtsamen Versorgung bis zum Einsatz für Bedürftige.
Einige Orden würden Verpflegungsangebote für sozial schwächere Menschen betreiben. Um diesen helfen zu können, seien diese Einrichtungen allerdings von Lebensmittelspenden abhängig. "Die Spenden können nie zu klein sein, denn unsere Gäste haben alle Hunger und auch kleine Gaben sind willkommen", hieß es in der Aussendung.
Oft seien es auch die Ordensgemeinschaften selbst, die Lebensmittel spenden. So unterstützt etwa das Schottenstift gemeinsam mit seinen Pächtern die Wiener Tafel und das Rote Kreuz Groß-Enzersdorf mit Obst und Gemüse aus der eigenen Landwirtschaft und dem Hofladen. Andere Ordensleute würden wiederum ehrenamtlich bei Sozialeinrichtungen wie Caritas, Rotes Kreuz, oder VinziWerken mithelfen. "Das alles und noch mehr findet im Einsatz für ein gutes Leben aller und gegen Lebensmittelverschwendung statt", betonte die Ordenskonferenz-Generalsekretärin.
Bewusstsein für Wert der Lebensmittel steigern
Kammerpräsident Moosbrugger hielt fest: "Auch in der land- und forstwirtschaftlich geprägten Bevölkerung werden die gegenseitige Hilfe und der achtsame Umgang mit unseren Lebensgrundlagen großgeschrieben. Insbesondere die Bäuerinnen schaffen mit ihren vielseitigen Initiativen Bewusstsein für den Wert unserer regionalen, bäuerlichen Lebensmittel." Ziel sei es, "dass die Menschen gezielt zu unseren Qualitätsprodukten greifen und diese seltener wegwerfen".
Die Bäuerinnen-Aktionen zur Müllvermeidung reichten etwa von Rezepten zu Resteverwertung und Einkochen bis zu Tipps für den richtigen Einkauf und zur Lagerung. Großartig finde er auch andere Initiativen, die beispielsweise aus gerettetem Obst und Gemüse noch wertvolle Verarbeitungsprodukte erzeugen, so Moosbrugger. (Infos: www.ordensgemeinschaften.at)
Quelle: kathpress