Wien: Vatikan-Liturgieexperte Krawczyk als Pfarrer verabschiedet
Ein langjähriger enger liturgischer Mitarbeiter von Johannes Paul II. ist am Wochenende aus seiner Funktion als Pfarrer in Wien in den Ruhestand verabschiedet worden: Boleslaw Jan Krawczyk (71), der von 1979 bis 1995 Mitarbeiter der Gottesdienstkongregation und seit 1997 als Pfarrer in Wien tätig war. Am Wochenende wurde der gebürtige Pole im Rahmen eines Gottesdienstes für seine Dienste "für die Weltkirche und in der Lokalkirche" gewürdigt, wie der anwesende Apostolische Nuntius Pedro Lopez Quintana hervorhob.
Krawczyk wurde 1951 im polnischen Neustettin geboren und trat 18-jährig in die Ordensgemeinschaft der Pallottiner ein. 1976 wurde er von Kardinal Stefan Wyczynski zum Priester geweiht und kam 1977 zum Weiterstudium nach Rom. Dort wurde er von Johannes Paul II. kurz nach dessen Papstwahl für die Mitarbeit im liturgischen Dienst an das päpstliche Zeremonienbüro geholt. Er begleitete seinen Landsmann auf dem Stuhl Petri bei etlichen seiner Auslandsreisen, darunter auch nach Österreich 1988, als Krawczyk alleiniger Zeremonienmeister war.
Eng wurde Krawczyks Bezug zu Österreich auch durch seine intensive Beschäftigung mit dem Klosterneuburger Chorherrn und Liturgiereformer Pius Parsch, über den er 1990 am römischen Istituto Liturgico der Benediktinerhochschule San Anselmo promovierte. Nach Beendigung seiner Dienste in Rom war Krawczyks zunächst in den USA, dann in Salzburg und schließlich in Wien tätig, wo er 1997 die Pfarre Baumgarten und 1998 schließlich als Moderator St. Leopold übernahm.
Seit 2000 war Krawczyk als Pfarrer auch für St. Josef, das Spital der Barmherzigen Brüder und die Sängerknaben zuständig, wobei die vielen internationalen Kontakte seinen Einsatz weiterhin begleiteten: So war beispielsweise Mutter Teresa, deren erste österreichische Armenausspeisung unmittelbar neben St. Josef errichtet wurde, wiederholt in der Kirche zu Gast, hob Festprediger Ignaz Hochholzer bei dem Dankgottesdienst hervor. Krawcyks jahrzehntelanger Wiener Einsatzort sei von ihm geprägt worden, "alles im Blick zu haben - Fernes und Nahes, Großes und Kleines, arm und reich, bodenständig und fremd".
Quelle: kathpress