Bauernbund auf Gelöbnis-Wallfahrt nach Mariazell
Mit einem Festgottesdienst in der Basilika Mariazell ist die 76. Gelöbnis-Wallfahrt der Niederösterreichischen Bauernbundes am Sonntag zu Ende gegangen. Zur zweitägigen Veranstaltung, die traditionell mit der Fußwallfahrt der Landjugend auf Routen von Niederösterreich nach Mariazell am Samstag beginnt, kamen über 1.500 Bäuerinnen und Bauern und zahlreiche Ehrengäste in den Marienwallfahrtsort, wie der Bauernbund am Sonntag bekannt gab.
Mit den Pilgern feierten Abt Georg Wilfinger aus dem Benediktinerstift Melk und der Superior von Mariazell, Pater Michael Staberl, den Gottesdienst. Die Wallfahreransprache hielt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie würdigte darin die gesellschaftliche Bedeutung von bäuerlichen Familienbetrieben gerade unter den gegenwärtigen Herausforderungen - nicht zuletzt aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Die Leistungen der Bauernschaft trügen zur Versorgungssicherheit bei, nicht nur bei Lebensmittel, sondern auch bei Energie, so die ÖVP-Politikerin.
Die Geschichte der NÖ Bauernbundwallfahrt geht zurück auf ein Gelöbnis von Leopold Figl und Josef Reither. Mitten im Zweiten Weltkrieg und in KZ-Gefangenschaft gelobten die beiden, dass sie Niederösterreichs Bauern nach Mariazell zur "Magna Mater Austriae" führen werden, wenn Österreich von der Terrorherrschaft des NS-Regimes befreit und wieder Freiheit und Selbstständigkeit erlangen wird. Erstmals einlösen konnten Leopold Figl, damals Bundeskanzler, und Landeshauptmann Josef Reither ihr Gelöbnis im Jahr 1947.
Anlässlich des 120. Geburtstags von Figl am 2. Oktober wurde eine neue Wanderausstellung über den ersten gewählten Kanzler der Zweiten Republik erstellt. Sie war am Wochenende in Mariazell am Vorplatz der Basilika öffentlich zugänglich und wurde im Anschluss an die Wallfahrt nach Rust ins Leopold-Figl-Museum gebracht.
Quelle: kathpress