Pinz: "Religiöse Bildung bleibt wichtiger Teil der Allgemeinbildung"
"Die religiöse Bildung war und ist ein wichtiger Teil der Allgemeinbildung." Das betonte Andrea Pinz, Leiterin des Schulamts der Erzdiözese Wien, in einem Interview für die aktuelle Ausgabe der "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN). Es gelte, "die Gesamtentwicklung kirchlich, schulisch und in der Gesellschaft so mitzugestalten, dass der Religionsunterricht zeitgemäß, menschenfreundlich und lebensdienlich ist". Der Religionsunterricht hänge unmittelbar mit dem Leben der jungen Menschen zusammen, solle diesen aus der christlichen Tradition heraus Antworten auf die großen Fragen des Lebens geben, "und ihnen in all ihren Wünschen, Ängsten und Hoffnungen begegnen", so Pinz.
Religionsunterricht begleite Menschen "hin zu einem glücklichen und sinnerfüllenden Leben". In der Vergangenheit sei das hauptsächlich über Glaubensunterweisung geschehen. Heute, so Pinz, "haben wir hier einen diakonischen Zugang". Kirchen und Religionen sollten den jungen Menschen Orientierung in der Lebensphase zum Erwachsenwerden bieten. "Im Religionsunterricht werden große und kleine Lebensfragen behandelt und Antworten aus der eigenen Tradition geboten. Es geht auch viel um die Vermittlung von Basiswissen, um religiöser Sprachlosigkeit vorzubeugen", erläuterte die Schulamtsleiterin.
Zur Frage, was einen guten Religionslehrer auszeichnet, meinte Pinz grundsätzlich: "Wie jeder andere Pädagoge auch muss ein Religionslehrer für sein Fach brennen." Für sie hätten sich zudem aber drei große Bereiche herauskristallisiert, die besonders für Religionslehrer wichtig seien: Erstens sollte der Religionslehrer ein hohes Fachwissen haben, das interessant und spannend weitergegeben wird. Zweitens müsse ein Religionslehrer als Person authentisch sein und gleichzeitig auch als Zeuge der Kirche. Und schließlich der dritte Aspekt, der immer mehr Bedeutung bekomme: Ein Religionslehrer müsse heute kritikfähig sein und gut argumentieren können. Denn die jungen Menschen stünden der Kirche sehr oft sehr kritisch gegenüber.
Quelle: kathpress