Maria Namen-Feier im Wiener Stephansdom im Zeichen des Dankes
Die traditionsreiche Maria Namen-Feier findet in diesem Jahr im Zeichen des Dankes am 10. und 11. September (15 Uhr) im Wiener Stephansdom statt. Die Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft (RSK), die die große Glaubensfeier jedes Jahr organisiert, feiert in diesem Jahr ihr 75-Jahr-Jubiläum. Deswegen steht die Maria-Namen-Feier heuer unter dem Motto "Dank - Gebet - Aufbruch", teilte die RSK auf ihrer Webseite mit.
Info-Folder zur Maria Namen-Feier
Die heilige Messe am Samstag, 10. September, leitet Kardinal Christoph Schönborn. Der Eucharistiefeier am Sonntag, 11. September, steht der Salzburger Erzbischof Franz Lackner vor. Beide sind Schirmherren der RSK. Die Prozession mit der Fatimastatue findet an beiden Tagen als Umgang in der Domkirche statt. Ein "Impulsstatement" werde an beiden Tagen der Bezirksvorsteher Wien-Innere Stadt, Markus Figl (ÖVP), einbringen, heißt es vonseiten der RSK. Musikalisch gestaltet werden die Gottesdienste von "Ars Musica" unter der Leitung von Thomas Dolezal. Wer keine Möglichkeit zur Mitfeier vor Ort hat, kann die Gottesdienste via Internet-Livestream, der auf dem YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien abrufbar ist, mitverfolgen (www.youtube.com/erzdiözese-wien).
Die RSK - die vor 75 Jahren unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde - begeht das Jahr 2022 als Jubiläumsjahr. Eröffnet wurde es von Erzbischof Lackner im Rahmen einer Pontifikalfeier am 5. Jänner in der Wiener Franziskanerkirche. Weitere Höhepunkte waren ein Festgottesdienst mit Franziskaner-Provinzial P. Fritz Wenigwieser am 2. Februar, dem Hochfest Mariä Lichtmess, an dem die Gebetsgemeinschaft für den Frieden 1947 durch den Franziskanerpater Petrus Pavlicek gegründet wurde sowie eine Fatimafeier mit Domdekan Rudolf Prokschi am 13. Mai.
Abgeschlossen wird das Jubiläumsjahr mit zwei Gottesdiensten im Dezember 2022: Am 14. Dezember wird der 40. Todestag von P. Petrus Pavlicek unter der Leitung des Geistlichen Assistenten der RSK, P. Benno Mikocki, gefeiert. Am 18. Dezember werde das Jubiläumsjahr schließlich mit einer Pontifikalfeier, der Kardinal Schönborn vorstehen wird, beschlossen.
Historische Bezüge
Die Wiener Maria-Namen-Feier geht ursprünglich aus der Dankesfeier für die Befreiung der österreichischen Hauptstadt von der Türkengefahr hervor und hat sich in den vergangenen 70 Jahren zu einem Friedensgebet gewandelt, das jährlich begangen wird. Dabei hat besonders die Prozession, die vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie durch die Wiener Innenstadt führte, historische Bezüge: Als sich die vereinigten christlichen Heere gegen die zweite Wiener Türkenbelagerung formierten, wurde die Schutzmantelmadonna vorangetragen.
Die Prozession erinnert auch an die großen Bittumzüge über den Wiener Ring, die die 1947 vom Franziskanerpater Petrus Pavlicek (1902-1982) gegründete Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft organisierte und dabei zum Gebet für die Freiheit des nach dem Krieg besetzten Landes aufrief. Ab 1958 war die Wiener Stadthalle Veranstaltungsort für die Tausenden Mitfeiernden, sowie schließlich ab 2011 der Stephansdom. Die RSK umfasst heute rund 700.000 Mitglieder in mehr als 130 Ländern und gibt die Zeitschrift "Betendes Gottesvolk" heraus.
Das Fest der Namensgebung der Jungfrau Maria wurde von Papst Innozenz XI. (1676-1689) zu Ehren des heiligen Namens der Mutter Jesu festgesetzt. Papst Pius X. verlegte es dann auf den "Siegestag" der Schlacht auf dem Wiener Kahlenberg während der Türkenbelagerung von 1683, den 12. September. Als das Fest wegen der Doppelung zum Fest Mariä Geburt am 8. September aus dem katholischen Festkalender gestrichen wurde, blieb es in Österreich wegen der historischen Verwurzelung weiterhin bestehen. (Infos: https://www.rsk-ma.at)
Quelle: kathpress