"Marathonlesung" von Irene Harand auf Youtube erschienen
Die zwölfstündige Marathonlesung von Irene Harands Buch "Sein Kampf - Antwort an Hitler" ist jetzt vollständig auf der Videoplattform YouTube verfügbar. Die Lesung fand am 12. März 2005, dem damals 67. Jahrestag des "Anschlusses" Österreichs an Nazi-Deutschland, im Konsistorialsaal des Erzbischöflichen Palais Wien statt und wurde auf eine Videoleinwand am Stephansplatz übertragen. Die Marathonlesung stellte einen wichtigen Beitrag der Kirche zum Österreich Jubiläumsjahr 2005 dar.
100 prominente Persönlichkeiten wirkten als Lesende, Moderatoren oder Musiker an der Lesung mit. Unter den Prominenten befanden sich Künstler und Künstlerinnen wie Karl Merkatz, Elfriede Ott, Peter Turrini, Roland Batik und Otto Lechner. Auch Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und Christoph Kardinal Schönborn beteiligten sich.
Schönborn leitete die Eröffnung der Veranstaltung und verfasste auch das Vorwort für die 2005 im Ephelant-Verlag erschienene Neuauflage von Harands Buch. In seinem Geleitwort unterstreicht der Wiener Erzbischof: "Christ sein und Antisemit sein sind unvereinbar." Er betont Irene Harands Motto: "Ich kämpfe gegen den Antisemitismus, weil er unser Christentum schändet."
In ihrem 1935 erstmals erschienenen Buch "Sein Kampf - Antwort an Hitler" widerlegt Irene Harand (1900-1975) Hitlers Thesen. Ihr Buch wurde daraufhin von den Nazis verboten und verbrannt. Harand, österreichische Katholikin und Vorreiterin gegen den Nationalsozialismus, begann schon in den 30er Jahren den wachsenden Antisemitismus zu bekämpfen. Zur Emigration gezwungen, lebte sie ab 1938 in New York, wo sie ihren Widerstand aufrechterhielt und österreichischen Juden zur Flucht in die USA half. Sie ist Mitbegründerin des "Free Austrian Movement". 1969 wurde sie von der israelischen "Yad Vashem"-Gedenkstätte als "Gerechte unter den Völkern" geehrt. 1971 erhielt sie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Quelle: Kathpress