Höchster Kurienmitarbeiter aus Österreich verlässt nach 21 Jahren Rom
P. Friedrich Bechina (55), Untersekretär der vatikanischen Bildungsbehörde, verlässt Mitte September Rom. Der Österreicher war bereits seit 2001 im Vatikan tätig, zuletzt zehn Jahre lang als dritter Mann der Behörde und damit höchstrangiger österreichischer Kurienmitarbeiter. Im Zuge der Kurienreform wird das Dikasterium für katholische Erziehung mit dem bisherigen päpstlichen Kulturrat zusammengelegt. Zudem sieht die Kurienreform von Papst Franziskus vor, dass im Vatikan tätige Priester nach fünf bis spätestens zehn Jahren in ihre Diözesen oder Ordensgemeinschaften zurückkehren.
Wie Bechina gegenüber Kathpress sagte, wird er nach einer Zeit der Orientierung künftig vermutlich im Hochschulsektor oder der kirchlichen Bildungspolitik tätig sein. Die genaue Tätigkeit sei noch offen, so der österreichische Ordensmann der geistlichen Familie "Das Werk". Ebenso offen ist auch die künftige Leitung der fusionierten Behörde. Die beiden bisherigen Präfekten, die Kardinäle Giuseppe Versaldi und Gianfranco Ravasi, haben 79-jährig bald die Altersgrenze von 80 Jahren erreicht.
In seiner Tätigkeit an der Kurie war Bechina zunächst für die Bereiche Priesterausbildung, Universitäten und Schulen im deutschen Sprachraum sowie in Zentral- und Osteuropa tätig. Seit 2005 befasste er sich mit internationaler Hochschulpolitik sowie den rechtlich-konkordatären Grundlagen für die Zusammenarbeit Kirche-Staat im Bildungsbereich. Mit der Ernennung zum Untersekretär 2013 wurde er für alle kirchlichen Bildungsaktivitäten weltweit zuständig. Zugleich arbeitete er in verschiedenen internationalen multilateralen Gremien und Initiativen mit.
In der Bildungskongregation erarbeitete Bechina sich Kompetenzen für die Qualitätssicherung katholischer Universitäten, internationale Hochschulzusammenarbeit und Studienanerkennung sowie für universitätspolitische Fragen. Diese war auch außerhalb der Kirche in internationalen Organisationen und Initiativen anerkannt, etwa in der UNESCO, im Europarat und im Bologna-Prozess, der europaweit eine stärkere Zusammenarbeit in Forschung und Lehre und die Vereinheitlichung und wechselseitige Anerkennung von Lehrgängen und Abschlüssen anstrebt. So wurde der österreichische Priester 2015-2016 in den Hochschul-Expertenbeirat des Europarates aufgenommen und war am Abfassen der UNESCO-Studienanerkennungskonventionen für Asien, Afrika und 2019 schließlich weltweit beteiligt.
Quelle: Kathpress