Flutkatastrophe in Pakistan
Caritas ruft zu schneller Hilfe auf
Flutkatastrophe in Pakistan
Caritas ruft zu schneller Hilfe auf
Nach der Flutkatastrophe in Pakistan ist laut Caritas schnelle Hilfe notwendig. Bei Sturzfluten infolge des Monsunregens sind bereits über 1.000 Menschen ums Leben gekommen, eine Million Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen. "Wir sprechen von 33 Millionen Betroffenen. Schätzungen gehen davon aus, dass bald ein Drittel des Landes unter Wasser stehen wird. Wir müssen alle Kräfte bündeln, denn die Menschen in Pakistan sind auf Hilfe von außen angewiesen", betonte Andreas Knapp, Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich, in einer Aussendung am Dienstag.
In Pakistan kommt es seit Juni zu gewaltigen Monsunüberschwemmungen mit verheerenden Sturzfluten. Augenzeugen berichteten sogar von mehrstöckigen Gebäuden, die von den Wassermassen mitgerissen wurden. Auch weite Teile der Infrastruktur wurden zerstört: 40 Dämme sind durchbrochen und 200 Brücken eingestürzt. 10 Millionen Menschen wurden durch die Unwetter obdachlos und ihre Lebensgrundlage wurde von den Unwettern vernichtet. Viele sind in abgelegenen Dörfern von der Umwelt abgeschnitten. Die Caritas-Partnerorganisationen seien seit Wochen im Einsatz und leisten Nothilfe, so Knapp.
Die Überschwemmungen haben mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das die Jahrhundertkatastrophe aus dem Jahr 2010 wohl noch übersteigen werde, so die Caritas. Eine Entspannung sei nicht in Sicht, für die kommenden Tage sind weitere Regenfälle vorausgesagt. Das ganze Land ist betroffen, besonders aber die beiden westlichen Provinzen Belutschistan und Khyber Pakhtunkwa, ein weiteres Krisengebiet sei die Provinz Sindh im Süden.
"Diese Katastrophe führt uns auch die Auswirkungen der Klimakrise drastisch vor Augen", so Knapp. Innerhalb weniger Jahre ereigne sich zum zweiten Mal eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes, die vielen Menschen das Leben koste und Existenzen vernichte. "Solch extreme Wettereignisse nehmen durch die Klimakrise zu. Gerade Pakistan ist eines jener Länder, das als besonders betroffen gilt", betonte der Caritas-Auslandshilfechef. Erst im Mai dieses Jahres seien in Pakistan Temperaturhöchstwerte um die 50 Grad Celsius gemessen.
Schnelle Hilfe notwendig
Die Caritas ist an mehreren Einsatzorten in allen Provinzen Pakistans aktiv. Derzeit gehe es darum, das Überleben von möglichst vielen Familien zu sichern. Die Verteilung von Essenspaketen und Zelten sowie medizinische Ersthilfe haben momentan Priorität. In einem ersten Schritt konnten über 8.000 Menschen erreicht werden. "Wir sind in stetem Austausch mit unseren Partnern, um die Lage einschätzen zu können und die Unterstützung zu planen", berichtete Andreas Zinggl, Projektreferent der Caritas. Fest stehe, dass es nun rasch weit größere Hilfe benötige. "Jeder Euro hilft, um die Opfer nach dieser erneuten Katastrophe mit dem Nötigsten zu versorgen", so Zinggl. Die Hilfsorganisation bittet daher dringend um Spenden. (Spenden: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Katastrophenhilfe, oder: www.caritas.at/flut-pakistan)
Auch Diakonie startet Nothilfe
Die evangelische Diakonie startet angesichts der verheerenden Überschwemmungen in Pakistan ihr Nothilfeprogramm. "Wir dürfen die Menschen nicht allein lassen und müssen sie nach Kräften darin unterstützen, mit den Folgen dieser immensen Flutkatastrophe umzugehen", betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in einer Aussendung am Dienstag. Seit Juni halten die Überschwemmungen in Pakistan bereits an. Die Wassermassen haben bisher mehr als tausend Menschen getötet. Allein innerhalb der vergangenen Tage sind über 100 Menschen gestorben.
"Kaum ein anderes Land ist von der Klimakrise so betroffen wie Pakistan", so Simone Peter, stv. Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe. Über eine Million Häuser seien schwerbeschädigt oder zerstört. "Menschen sitzen am Straßenrand und warten auf Hilfe", so Peter. Die aktuellen verheerenden Überschwemmungen sorgten für Chaos und Verwüstungen. "Es ist davon auszugehen, dass die Situation für viele Familien noch schlimmer wird, da der Zugang für Helferinnen und Helfer in manchen Regionen durch die Wassermassen unmöglich ist", befürchtete Direktorin Moser.
Aktuell analysierten die Partner der Diakonie Katastrophenhilfe vor Ort den Bedarf an Hilfe. "Klar ist bereits, dass unsere lokalen Helferinnen und Helfer ab sofort im besonders betroffenen Südosten des Landes, in der Region Sindh, Notunterkünfte bereitstellen, sauberes Trinkwasser und Nahrungsmittel verteilen werden", so Moser, dafür bittet die Diakonie um Spenden. (Spenden: IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333, Spendenkennwort: Hochwasser Pakistan, oder online: www.diakonie.at/flut-pakistan)
Quelle: Kathpress