"Tag des Denkmals" mit zahlreicher kirchlicher Beteiligung
Am "Tag des Denkmals", dem 25. September, öffnen auch heuer wieder zahlreiche Kirchen und Ordenseinrichtungen ihre Pforten für Interessierte. Das österreichweite Kulturerbe-Großevent, das jährlich vom Bundesdenkmalamt am letzten Septemberwochenende organisiert wird, soll Denkmale und deren Eigentümer in ganz Österreich ins Zentrum rücken. Heuer liegt der Fokus auf den Zusammenhängen von Denkmalschutz und Klimaschutz bzw. Nachhaltigkeit, wie es auf der Webseite tagdesdenkmals.at heißt.
Besucherinnen und Besucher können am "Tag des Denkmals" rund 250 historische Objekte in ganz Österreich erkunden und so bewusst das kulturelle Erbe Österreichs unter einem besonderen Aspekt erleben. Nachhaltigkeit sei schon immer zentrales Anliegen von Denkmalschutz und Denkmalpflege gewesen, heißt es auf dem Webportal: "Die dauerhafte Erhaltung und Pflege von bedeutenden Bestandsbauten mit traditionellen, natürlichen und damit nachhaltigen Baumaterialien ist eine Kernaufgabe des Bundesdenkmalamtes."
Dazu komme, dass viele historische Gebäude in ihrer Ökobilanz Neubauten übertreffen, insbesondere wenn sie aus traditionellen Baustoffen errichtet wurden. Historische Bauten seien auch ein wesentlicher Beitrag zur Förderung des traditionellen Handwerks. Die Erhaltung, Nutzung und Bewirtschaftung von Denkmalen sind ökologisch und ressourcenschonend. Durch die stete Nutzung historischer, bestehender Bauten werde die Neuproduktion von Baustoffen und Bauschutt vermieden und der Versiegelung wertvoller Flächen Einhalt geboten, heißt es vonseiten des Bundesdenkmalamtes.
Das gilt im besonderen Maße auch für Kirchen, Klöster, Gedenkstätten und Gebetshäuser. So finden sich allein in Wien für kirchlich Interessierte zahlreiche Highlights, wie etwa die Votivkirche im neunten Wiener Bezirk oder die Wiener Hofmusikkapelle in der Innenstadt. Auch das spätbarocke Erzbischöfliche Schloss Ober St. Veit und die Klosterkirche und Orgel der Barmherzigen Brüder laden zur Besichtigung ein. Unter dem Anspruch auf Nachhaltigkeit informiert die Reformierte Stadtkirche von ihrer Errichtung bis zur Photovoltaikanlage. Ebenfalls von religiöser Seite vertreten sind in der Bundeshauptstadt das Bahá'í Center Austria sowie die Jüdischen Friedhöfe in Währing und in der Seegasse.
Ordenshäuser sind stark vertreten
Auch in den Bundesländern wurde ein buntes Programm zusammengestellt. Im Burgenland finden etwa zwei "Bundesdenkmalamts-Events" in Kirchen statt. Zum einen in der Wallfahrtskirche Dürnbach, wo Einblick in die Restaurierungsarbeiten der Wandmalereien gegeben wird, zum anderen in die Pfarrkirche Neudorf, in der Fresken aus fünf Kunstepochen präsentiert werden. In Niederösterreich laden mit dem Stift Klosterneuburg, dem Stift Altenburg, Stift Melk und dem Stift Göttweig gleich vier bekannte Ordenshäuser zur Besichtigung ein.
Auch in Oberösterreich sind die Orden mit den Stiften St. Florian, Kremsmünster, Lambach und Schlägl stark vertreten. Das Linzer Priesterseminar öffnet ebenfalls seine Pforten. In Salzburg widmet sich eine Veranstaltung der Gesamtrestaurierung der Kajetanerkirche, die das barocke Meisterwerk in altem Glanz erstrahlen lassen soll. Die Pfarrkirchen St. Andrä und Mülln sowie die Kirche St. Sebastian mit ihrem Dachwerk laden in der Stadt Salzburg ebenso zur Erkundung ein.
In Graz öffnet die Diözese den Bischofshof, der zu den ältesten Gebäuden der steirischen Landeshauptstadt zählt. Diözesankonservator Heimo Kaindl gibt Einblicke in die historische Bausubstanz und spricht über die nachhaltige Verwendung von diversen Baumaterialien. Auch die Basilika Mariatrost und die Johannes Nepomuk Kapelle sind mit Veranstaltungen vertreten. Die gotische Pfarrkirche Strassengel gibt Einblicke in die Entstehung ihrer Turmfiguren.
In Vorarlberg sind neben der Propstei St. Gerold u.a. die Rankweiler Kapellen am Liebfrauenberg vertreten, ebenso die evangelische Heilandskirche in Dornbirn und das Münster hl. Jodok in Schruns. In Villach in Kärnten lädt die Kirche Sankt Jakob zu Führung und Gespräch im restaurierten Pfarrhof ein. Die Lacknerkapelle in St. Lorenzen im Gitschtal präsentiert sich nach abgeschlossener Restaurierung neu.
Der "Tag des Denkmals" wird seit 1998 vom Bundesdenkmalamt organisiert und ist Österreichs Beitrag zu den "European Heritage Days". Ziel ist es, der breiten Öffentlichkeit die Bedeutung des kulturellen Erbes zu vermitteln, dieses erlebbar zu machen und Interesse für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege zu wecken. Besichtigt werden können auch historische Objekte, die normalerweise nicht öffentlich oder nur eingeschränkt zugänglich sind. (Programm, Info und Anmeldung: https://tagdesdenkmals.at)
Quelle: kathpress