Diözese Eisenstadt lädt zur Kroatenwallfahrt nach Mariazell
Hunderte Burgenlandkroaten werden vom 26. bis 28. August zur Magna Mater Austriae nach Mariazell pilgern. Angeführt werden die Pilger dabei vom Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics, wie die Diözese Eisenstadt in einer Aussendung am Montag mitteilte. Die gemeinsame Wallfahrt der Burgenländischen Kroaten wurde 1923 eingeführt und findet jährlich Ende August statt.
Nach der Festmesse beim Hauptaltar mit Bischof Zsifkovics am Sonntag, 28. August, bildet auch heuer wieder die Übergabe der Wandermuttergottes den feierlichen und traditionsreichen Abschluss der Wallfahrt, zelebriert von Wallfahrtsleiter und Bischofsvikar Zeljko Odobasic. Die Muttergottes geht dabei von der Pfarre Parndorf an die Pfarre Kaisersdorf-Filiale Weingraben. Die Marienstatue wird alljährlich von einer kroatischen Pfarrgemeinde des Burgenlandes, aber auch der Slowakei und Westungarns, an eine andere weitergegeben.
Jahrzehntelange Tradition
Die Idee dazu stammte vom ersten Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László, der in der Wandermuttergottes ein Symbol des friedlichen Miteinanders und des Brückenbaus zur Zeit des Eisernen Vorhangs und des Kalten Krieges erkannte. Seit 1973, als die Kroatenwallfahrt ihr damals 50-jähriges Bestehen feierte, ist die Marienstatue bereits auf Wanderschaft von einer burgenlandkroatischen Pfarre zur anderen.
Die Kroatenwallfahrt wurde vom damaligen Priester aus Großwarasdorf, Martin Mersich, initiiert. Mersich rief die kroatische Volksgruppe auf, einmal jährlich gemeinsam nach Mariazell zu pilgern. Rund 40.000 Personen zählen sich zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten, von denen ein beträchtlicher Teil in Wien, Ungarn und der Slowakei lebt. Die Burgenlandkroaten machen etwa 6 Prozent der burgenländischen Gesamtbevölkerung aus.
"Das gelebte Miteinander der Volksgruppen im Burgenland ist ein Vorbild für den Umgang mit kultureller und sprachlicher Vielfalt - auch und gerade auf europäischer Ebene", betonte Bischof Zsifkovics bei der letzten großen burgenlandkroatischen Wallfahrt 2019. Er selbst war jahrelang Leiter der kroatischen Sektion im damaligen Pastoralamt der Diözese. Ende 2019 wurde von ihm die Kroatische Sektion zum eigenständigen Vikariat erhoben, mit Bischofsvikar Odobasic als Leiter. Größenmäßig handelt es sich immerhin um fast 20 Prozent der Katholiken des Burgenlandes. Hinzu kommen viele kroatische Priester und Ordensleute, die als Seelsorger in den Pfarren leben und tätig sind. (Infos: www.martinus.at)
Quelle: kathpress