NGO: Diskriminierung religiöser Minderheiten wird zum Alltag
Die Vereinten Nationen haben 2019 den 22. August zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer von religiös motivierter Gewalt erklärt. Die Menschenrechtsorganisation "Christen in Not" (CiN) hat am Freitag anlässlich des bevorstehenden Gedenktages zu mehr Engagement in dieser Hinsicht aufgerufen. CiN-Generalsekretär Elmar Kuhn: "Wir appellieren an Politik, Kirchen und Religionsgesellschaften, das Engagement für den Schutz des Menschenrechts auf Religionsfreiheit weltweit proaktiv einzufordern und auch mit wirtschaftlicher Zusammenarbeit zu belohnen! Österreich selbst muss als best practice-Beispiel glaubwürdig und aktiv zum Leuchtturm der Religionsfreiheit werden."
Weltweit verschlechtere sich die Lage religiöser Minderheiten, die oftmals einer feindseligen Mehrheitsgesellschaft gegenüberstehen. Verfolgt würden Christen in muslimischen Ländern, Bahai'i im Iran oder Muslime in Myanmar. "Die Liste ist endlos", so Kuhn. CiN leiste unbürokratische Soforthilfe bei Terroranschlägen gegen Christen sowie bei Vertreibung und Verfolgung religiöser Minderheiten weltweit. Kuhn: "Diese Hilfe kann nur nachhaltig sein, wenn wir zugleich die interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit fördern."
Kuhn berichtete in der Aussendung vom Freitag von einigen Fällen, mit denen CiN konfrontiert ist: "Aus Nigeria bekamen wir einen Hilferuf aus dem Norden des Landes. Muslimische Fulani-Terroristen haben dort ganze christliche Dörfer ausgelöscht. Mit Hilfe unserer Unterstützer finanzieren wir die Krankenhausbehandlung der Opfer und ein Wiederansiedlungsprojekt für die Dorfbewohner." Über die Gewalt gegen Christinnen und Christen in Nigeria werde in den Medien immer wieder berichtet, "oft aber wird der beginnende Völkermord an den Christen als Streit um fruchtbares Land verharmlost", warnte Kuhn.
In Haiti würden wiederum Minderheiten durch Banden regelrecht terrorisiert. Kuhn: "So mussten 120 Familien vor Vodoo-Anhängern in den Südwesten des Landes fliehen. CiN sichert vor Ort die Versorgung der Binnenflüchtlinge mit Nahrung und Bildung."
In manchen Ländern werde von Fanantikern auch die Gesetzeslage genutzt, um gegen religiöse Minderheiten vorzugehen. In Pakistan würden beispielsweise die Blasphemiegesetze dafür instrumentalisiert. CiN finanziere für zu Unrecht Angeklagten Rechtsbeistand.
Quelle: kathpress