Diözese Graz-Seckau bedauert Rücktritt von Pfarrer
Die Diözese Graz-Seckau bedauert das Ausscheiden eines engagierten Seelsorgers. Pfarrer Karol Pytraczyk tritt aus persönlichen Gründen zurück und scheidet aus dem Priesteramt aus, heißt es in einem Beitrag auf der Website der Diözese vom Wochenende. Nach langer Überlegung habe er Bischof Wilhelm Krautwaschl darum gebeten, ihn von seiner Aufgabe als Provisor freizustellen und ab September ein Laisierungsverfahren einzuleiten, gab Pytraczyk am vergangenen Sonntag in der Pfarre Riegersburg/Breitenfeld bekannt.
Die Entscheidung, das Amt zurückzulegen, sei auf eine "Vielzahl an Gründen" zurückzuführen. So teilte er mit, dass die momentane Situation in der Kirche, die hohe Intensität Sakramente zu spenden, die dadurch entstandene Ermüdung und der zölibatäre Lebensstil ihn dazu gebracht hätten, diese für ihn sehr schwere Entscheidung endgültig zu treffen. "Es ist für mich nicht möglich, ein Doppelleben zu führen. Deshalb habe ich den Bischof, nach 13 Jahren als Priester gebeten, das Verfahren einzuleiten, welches mich von meinen kirchlichen Verpflichtungen befreit", so der scheidende Priester wörtlich.
Der Kirche wolle er jedoch weiterhin verbunden bleiben. Als Priester habe er sich immer bemüht, das Beste zu geben und zu zeigen, "dass Gott uns allen nahe sein will", so Pytraczyk, der im Seelsorgeraum Feldbach wirkte: "Ich hoffe, dass ich auch jetzt, in diesem neuen Lebensabschnitt, diesen Glauben weiterhin bezeugen kann."
Erich Linhardt, Generalvikar der Diözese Graz-Seckau, war, wie auch Bischof Krautwaschl, bereits vor einigen Wochen in mehreren Gesprächen mit Pytraczyk von diesem über sein geplantes Weggehen aus dem priesterlichen Dienst informiert worden. Linhardt zeigte sich "sehr traurig über diesen Verlust". Zugleich danke er Karol Pytraczyk für seinen Einsatz in einzelnen Pfarren der Diözese und wünsche ihm für seine weiteren Entscheidungen "die Begleitung des dreifaltigen Gottes und alles Gute".
Linhardt fügte hinzu, dass ihm und allen Verantwortlichen in der Diözese, die von Pytraczyk erwähnte Ermüdung durch Überlastung zu denken gebe und auch Anlass zu notwendigem Handeln sein müsse, wie es in der Stellungnahme der Diözese heißt. Der Generalvikar wörtlich: "Wir müssen sehr darauf achten, dass durch unsere Reformmaßnahmen Priester nicht noch mehr belastet, sondern - wie vorgesehen - von manchem entlastet werden. Dies wird aber offensichtlich noch nicht genug spürbar; dafür müssen wir noch viel an Bemühen investieren."
Pfarrer Friedrich Weingartmann, Leiter des Seelsorgeraums Feldbach, äußerte sich betroffen zum Ausscheiden von Karol Pytraczyk: "Ich bedaure sehr, dass er seine priesterliche Berufung und sein Weiheversprechen nicht mehr leben kann und will. Als priesterlichen Mitbruder und Menschen schätze ich ihn sehr. Karol Pytraczyk hat in den letzten Jahren gute seelsorgliche Arbeit in den Pfarren Riegersburg und Breitenfeld an der Rittschein geleistet. Seine treuen, priesterlichen Dienste, sein engagierter seelsorglicher Einsatz, sein unbekümmertes Zugehen auf die Menschen und seine guten Kontakte zur sportbegeisterten Jugend waren eine Bereicherung." Er danke Karol Pytraczyk für sein beherztes priesterliches Wirken und wünsche ihm für seinen zukünftigen Lebensweg "alles erdenklich Gute und Gottes Segen", so der Seelsorgeraum-Leiter.