Christophorus-Sonntag: MIVA-Spendenaktion mit Fokus auf Bildung
Am Sonntag, 24. Juli, wird in der Katholischen Kirche in ganz Österreich der Christophorus-Sonntag begangen. Bei vielen Gottesdiensten finden die traditionellen Fahrzeugsegnungen statt. Zugleich bittet die Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (MIVA) unter dem Motto "Ein Zehntel Cent pro unfallfreiem Kilometer" um Spenden. Heuer stehen Schulen und Bildungsprojekte in Indonesien, Kenia und Uganda im Fokus, wie die MIVA in einer Aussendung mitteilte (Dienstag). Denn profunde Bildung gilt für junge Menschen oft als erster Schritt auf dem Weg aus der Armut. Zudem steht die Sammlung im Zeichen neuer Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und die unabsehbaren Folgen für die Ernährungssicherheit in weiten Teilen der Welt durch den Ukraine-Krieg.
Eine Liste der Fahrzeugsegnungen rund um den 24. Juli steht unter www.miva.at/de/fahrzeugsegnungen zur Verfügung. Das in Oberösterreich ansässige Hilfswerk finanziert mit der Christophorus-Aktion jedes Jahr Fahrzeuge für Priester, Ordensleute und Katecheten in mehr als 60 Ländern der Welt. MIVA-Fahrzeuge - meist Autos, aber etwa auch Motorräder und Fahrräder und sogar LKWs, Rollstühle oder Lasttiere - sind für die Seelsorge in den oft weit über mehrere hundert Kilometer verstreut liegenden Gemeinden notwendig, bewähren sich aber ebenso als Schulbusse, als Ambulanzen und Transportmittel für mobile medizinische Teams oder als Teamfahrzeuge für soziale Initiativen.
"Fahrende Bibliothek" in Indonesien
Eine "fahrende Bibliothek" wird seitens der MIVA in Sumba Barat Daya, Indonesien, angeboten. Es ist ein umgebauter Pickup, der angesichts von Pandemie und Regenzeit die Schule ins Dorf bringen soll. Damit reagieren die Schwestern der "Liebe vom Kostbaren Blut" auf die Tatsache, dass es in den sechs Dorfschulen der Umgebung keinen Lesestoff gibt. Die fahrende Bibliothek bringt Bücher, Anschauungs-, Lern- und Übungsmaterial direkt zu den Kindern.
In Uganda konnte nach 83 Wochen Corona-bedingter Pause konnte im Jänner die "Rwera Unit Primary School for the Deaf" ihre Tore wieder öffnen, berichtete die MIVA weiter. Die Schule wird als Internat betrieben und betreut 90 gehörlose Kinder, die vielfach auch unter zusätzlichen Behinderungen leiden. Nicht nur für die Bewältigung des Alltags ist Mobilität notwendig. Die Schülerinnen und Schüler werden auch zu Ferienbeginn nach Hause gebracht und nach den Ferien wieder abgeholt. Ein neuer Geländewagen wird die Schule in Zukunft unterstützen und ein 20 Jahre altes Fahrzeug ersetzen.
In Kenia soll ein weiteres neues Fahrzeug für Fachschule und Produktionsstätte eingesetzt werden. In Elburgon/Nakuru County haben die "Kleinen Schwestern des Franz von Assisi" eine Produktionsstätte geschaffen, die eng mit ihrer Fachschule St. Clare zusammenarbeitet. Dort können junge, alleinerziehende Mütter und Mädchen eine Beschäftigung, vor allem als Schneiderinnen, finden. Frauen zu wirtschaftlicher Selbständigkeit zu ermächtigen, ist auch ein Mittel gegen häusliche Gewalt.
Mobilität ist teilbar
Die MIVA unterstützt alljährlich Projekte in bis zu 60 Ländern der Welt, nicht nur im Bildungsbereich. Die Christophorus-Aktion wird getragen von der Überzeugung, dass Mobilität ein ungleich verteiltes Gut ist. Der Solidaritätsgedanke der MIVA lautet daher: "Mobilität ist teilbar."
Die MIVA ist ein Hilfswerk der Katholischen Kirche und finanziert durch Spenden Fahrzeuge für pastorale, soziale und medizinische Einsätze in aller Welt. Pro Jahr erreichen die MIVA-Zentrale in Stadl-Paura weit über 1.000 Ansuchen, wobei zwischen 300 und 400 Projekte unterstützt werden können. Mit den Spenden hat die MIVA im Vorjahr 1.795 Fahrzeugeinheiten im Wert von rund fünf Millionen Euro in 57 Ländern finanziert. Die Verwaltungskosten machten dabei nur 3,6 Prozent, die Spendenbearbeitung und -betreuung nur 3,86 Prozent aus. (Infos: www.miva.at, online Spenden: www.miva.at/online-spenden, MIVA-Spendenkonto: IBAN: AT07 2032 0321 0060 0000)
Quelle: kathpress