Theologe Rosenberger: Diözesen sollen CO2-Verbräuche erfassen
Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger ruft die österreichischen Diözesen dazu auf, ihre CO2-Verbräuche "sauber zu erheben" und ein "zentrales Erfassungssystem aufzubauen". Zwar geschehe kirchlich bereits sehr viel in Sachen Klimaschutz, doch um zielgenaue Initiativen zu setzen, brauche es entsprechend genaue Daten, so Rosenberger in der ORF-Radiosendung "Religion aktuell". Aktuell arbeite die Bischofskonferenz zwar an einem "Update" ihrer österreichweiten Leitlinien zum Klimaschutz, aber gerade auf pfarrlicher Ebene sei in Sachen Nachhaltigkeit noch viel Luft nach oben, hatte Rosenberger bereits im Theologie-Podcast "Diesseits von Eden" (https://diesseits.theopodcast.at) betont.
Gegenüber dem ORF bezeichnete der Moraltheologe der Katholischen Privat-Universität Linz (KU), der zugleich Umweltbeauftragter der Diözese Linz ist, die Einführung einer CO2-Besteuerung im Zuge der ökosozialen Steuerreform als einen "wichtigen Beitrag" zur Reduktion der CO2-Emissionen. Steuerliche Anreize seien wichtig, um Menschen entsprechend zu einem entsprechend klimaschonenden Lebenswandel zu motivieren. Im Blick auf den Beitrag, den jeder Einzelne leisten könne, verwies Rosenberger auf die vielen kleinen Möglichkeiten, die zusammengenommen ein Einsparpotenzial von bis zu 20 Prozent an Energie bedeuten würden. Dazu zähle eine Reduktion der Zimmertemperatur im Winter ebenso wie der Umstieg auf alternative Mobilitätsformen und eine Anpassung der Fahrweise mit dem Auto.
Die Bischofskonferenz hatte 2017 im Zuge der Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus bereits erste Maßnahmen zum Klimaschutz gesetzt und die Diözesen dazu verpflichtet, "nachhaltige Leitlinien" und eine jeweilige Klimaschutz- und Energiestrategie zu erarbeiten und eine öko-soziale Beschaffungsordnung zu entwickeln. Aktuell arbeite man an einem "Update" - mit durchaus ambitionierten Zielen, wie Rosenberger im Theologie-Podcast "Diesseits von Eden" ausführte: "Man will ein Update machen seitens der Bischofskonferenz. Und gerade bei dem Bereich Energie noch einen deutlich ambitionierteren Schritt setzen, wo man dann auch wirklich ein echtes Energiemanagement über die Diözesen legt. Das wird schon ein riesiger Schritt sein, wenn das gelingt."
Quelle: kathpress