Solidaritätsbesuch: Lackner und Krautwaschl reisen in die Ukraine
Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, und der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl, reisen kommende Woche zu einem Solidaritätsbesuch in die Ukraine. Die beiden Bischöfe werden am Montag zuerst an der Vollversammlung der ukrainischen griechisch-katholischen Bischöfe im polnischen Przemysl teilnehmen und danach weiter nach Lwiw/Lemberg reisen.
In Lemberg stehen am Dienstag u.a. Begegnungen mit dem römisch-katholischen Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki und Vertretern der Orthodoxie auf dem Programm; weiters auch mit dem Lemberger Gouverneur Maksym Kozytskij und dem Lemberger Bürgermeister Andrij Sadovij. In der Lemberger Garnisonskirche werden die beiden österreichischen Bischöfe an einer Göttlichen Liturgie teilnehmen. Auch ein ökumenisches Totengedenken auf dem Lytschakiwski-Friedhof ist geplant.
Zudem stehen Besuche in kirchlichen Hilfseinrichtungen für die Opfer des Krieges auf dem Programm; so in einer von der römisch-katholischen Caritas Spes mitbetreuten Einrichtung in der Pfarre Johannes Paul II. und in dem von der griechisch-katholischen Caritas und Kirche betriebenen Flüchtlingsheim "Haus der Barmherzigkeit".
In Przemysl (Polen) hat am Donnerstag die Bischofssynode der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche begonnen. Die Bischöfe aus der Ukraine und aus aller Welt tagen unter dem Vorsitz von Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk bis einschließlich 15. Juli. Das Hauptthema der Bischofsversammlung lautet "Synodalität und Kollegialität: die Erfahrung der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche." Die Versammlung wird aus Sicherheitsgründen in Polen abgehalten.
Erzbischof Lackner und Bischof Krautwaschl werden in Przemysl u.a. mit Großerzbischof Schewtschuk zusammentreffen. Lackner wird bei der Synode am Montag auch das Wort ergreifen.
Die Österreichische Bischofskonferenz hatte die Solidaritätsreise ihrer beiden Vertreter schon bei der Sommervollversammlung in Mariazell angekündigt. In einer Erklärung vom 22. Juni riefen die Bischöfe dazu auf, in der Hilfe für die Opfer des Krieges nicht nachzulassen. "Die fundamentalsten Rechte des Menschen auf Leben und Würde werden geschändet und noch immer ist kein Ende dieser Gräuel absehbar", hielten sie wörtlich fest. In Richtung der Kriegsopfer formulierten sie: "Wir Bischöfe und so viele Menschen in Österreich leiden mit euch, wir tragen euch in unseren Herzen, beten für euch und sind an eurer Seite!" In der Erklärung wurden auch "Perspektiven der Hoffnung" für die Ukraine eingemahnt. Die Bischöfe beteten zudem im Rahmen der Vollversammlung mit aus der Ukraine Geflüchteten in der Mariazeller Basilika um Frieden für deren Land.
Die Einladung seitens der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche war bereits Anfang Juni im Rahmen des Besuchs des Kiewer Weihbischofs Stepan Sus in Salzburg ausgesprochen worden.
Quelle: kathpress