Missio: Mittel für Hilfsprojekte auf 9,1 Mio. Euro angestiegen
Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio) verzeichnen einen starken Anstieg bei den eingesetzten Spendenmitteln und den damit finanzierten Projekten: Mit mehr als 9,1 Mio. Euro hat Missio-Österreich im vergangenen Jahr den Aufbau und die Arbeit der Kirche in den ärmsten Ländern der Welt unterstützt. Das geht aus dem jetzt erschienenen Jahresbericht 2021 hervor. 2020 waren es rund 7,5 Mio. Euro und 2019 - also vor der Pandemie - waren es 6,6 Mio. Euro. Missio ist weltweit tätig, unterstützt wurden 2021 insgesamt 619 Projekte (2020: 575; 2019: 531) in Afrika, Amerika, Asien, Europa und Ozeanien für Bildung, Soziales und Seelsorge. Dankbar und erfreut über das Mehr an Hilfe zeigte sich Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner am Montag im Interview mit Kathpress.
"2021 war kein leichtes Jahr", hielt der Missio-Nationaldirektor fest und verwies darauf, dass durch die Corona-Pandemie und die Lockdowns die Not und die Hungerkrisen in Afrika, Asien und Lateinamerika größer geworden seien. Man habe aber schon 2020 im Zuge der Pandemie versucht, neue Wege zu den Menschen und eine größere Reichweite zu erschließen: "Mit unseren täglichen Messübertragungen via Livestream aus der Wiener Missio-Kapelle und einer ständigen telefonischen Erreichbarkeit wollten wir den Menschen in der Pandemie einen geistlichen Halt geben und gleichzeitig die Weltkirche bekannt machen. Das ist auch unsere erste Aufgabe, nicht das Spendensammeln", so Wallner unter Verweis auf Papst Franziskus.
Umso erfreulicher sei es, dass sich das Spendenaufkommen und damit die Projektunterstützung nachhaltig erhöht habe, so der Nationaldirektor im Blick auch auf das laufende Jahr. Allein für die Ukraine-Hilfe seinen bisher über 1 Mio. Euro gespendet worden. Mit der bei Missio angesiedelten Pro Europa-Stiftung verfüge man zudem über ein ausgezeichnetes Netzwerk und viel Kompetenz in der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern.
Darüber hinaus habe Missio-Österreich in den letzten Jahren konsequent versucht, die Kernschicht der Unterstützer und Partner im kirchlichen Bereich zu erreichen. "Wir sind wieder besser in den Pfarren und Diözesen verankert", so Wallner, für den die jährliche Sammlung zum Weltmissionssonntag eines der Hauptprojekte darstellt. 2021 erbrachte diese Kollekte 1,087 Mio. Euro (2020: 1,077 Mio. Euro). "Wir haben auch Neuspender gewinnen können und viele spenden zweckfrei, was ein Zeichen dafür ist, dass man Missio vertraut und uns grundsätzlich unterstützt."
Weltweit präsent
Missio ist sowohl in der langfristigen Projektarbeit als auch in der Katastrophenhilfe tätig. So leistete Missio Nothilfe nach dem Erdbeben in Haiti im August 2021. Weitgehend abgeschlossen sind die Planungen für den Bau des Sankt-Karl-Borromäus-Krankenhauses im Norden von Mosambik. "Ich habe am Beginn der Pandemie ein Gelübde abgelegt, dass wir ein Krankenhaus bauen werden als Dank dafür, dass uns Gott gut durch diese Krise führt. Wir haben jetzt einen Platz gefunden für dieses Mega-Projekt", so der Missio Nationaldirektor. Unterstützt wurden 2021 aber auch Projekte gegen Kinderarbeit in Burkina-Faso, für Wiederaufbau und Rückkehr in den Irak oder für Hungerhilfe für Babys im Südsudan.
Missio-Österreich ist weiters in der Priesterausbildung engagiert. So wurden laut Jahresbericht 2021 4.759 Priesterseminaristen finanziell unterstützt, 450 davon wurden im vergangenen Jahr zu Priestern geweiht.
Bekannt sind die Päpstlichen Missionswerke vor allem für den jedes Jahr im Oktober stattfindenden Weltmissionssonntag, der heuer am 23. Oktober stattfindet. An diesem Tag wird weltweit für die ärmsten Diözesen der Welt gesammelt. Schwerpunktland ist diesmal die Demokratische Republik Kongo. Die vor 100 Jahren gegründeten Päpstlichen Missionswerke wirken seit 1922 in 150 Ländern der Welt. (Infos: www.missio.at)
Quelle: kathpress