Wien: Caritas-Aktion #fashion4future gegen Hunger
Die Caritas der Erzdiözese Wien startet bereits zum zweiten Mal über den Sommer die Aktion #fashion4future. Bis Ende August sind alle Menschen aufgerufen, in ihren Kleiderkästen zu stöbern und ihr bestes Kleidungsstück zu spenden. - Kleidung, die in den kommenden Wochen online oder bei einem großen Kleiderflohmarkt Anfang September im carla Mittersteig der Caritas in Wien erstanden werden kann. Der Erlös kommt direkt der Hungerhilfe der Caritas zugute.
Zahlreiche Prominente haben bereits Kleidungsstücke gespendet - unter ihnen die Schauspielerin Valerie Huber, die Journalistin Barbara Stöckl oder der Schauspieler Karl Markovics. Am Freitag wurde die Aktion im Rahmen einer Pressekonferenz im carla Mittersteig beworben. "Diese Aktion ist eine Antwort auf den globalen Hunger in Folge von Krieg und Klimakrise. Sie ist aber auch eine Antwort auf die massiven Teuerungen hier bei uns, weil das carla seit jeher ein Ort ist, der für soziale und ökologische Nachhaltigkeit und Re-use steht", so der Wiener geschäftsführende Caritasdirektor Klaus Schwertner: "Wir machen mit dieser Aktion deutlich: Fashion muss nicht nur fast, Fashion kann auch sinnvoll sein."
Schwertner war erst vor wenigen Tagen in Äthiopien. "Aktuell herrscht in dem Land eine unvorstellbare Dürre - die schlimmste seit über 40 Jahren. Die Klimakrise, aber auch die Auswirkungen des Ukrainekrieges verschärfen die Situation dramatisch", berichtete er. Am Horn von Afrika drohe aktuell eine Hungersnot biblischen Ausmaßes. Schwertner: "Hunger ist ein Skandal, der zum Himmel schreit und doch so gerne von uns überhört wird. Weltweit leiden 811 Millionen Menschen an Hunger. In den nächsten Monaten dürften weitere 47 Millionen Menschen hinzukommen."
Angesichts solcher Zahlen dürfe man sich aber nicht ohnmächtig abwenden, sondern: "Gerade jetzt können und sollen wir etwas gegen diese Tragödie unternehmen! Wir müssen dieses qualvolle Sterben gemeinsam verhindern", so der Appell des Caritasdirektors.
Die Schauspielerin Valerie Huber brachte zum Pressetermin ein blaues Kleid mit. Sie stehe hinter der Aktion, so Huber, weil die #fashion4future-Initiative der Caritas zwei großen Themen parallel den Kampf ansage - der Klimakrise und dem Hunger. "Es geht dabei vor allem darum, ein Bewusstsein für unseren Konsum zu schaffen, es geht um ein achtsames Konsumieren und darum, uns bewusst zu werden, welche Konsequenzen unser Konsumverhalten für die Welt hat." Denn: "Unser Konsum trägt ganz wesentlich zur Klimakrise bei. Wenn wir wissen, dass die Menschen in Österreich im Jahr durchschnittlich 60 Kleidungsstücke kaufen und 35 zum Teil ungetragen wieder im Müll landen, dann ist klar: Am nachhaltigsten ist jenes Kleidungsstück, das nicht neu produziert, sondern aus zweiter Hand gekauft wird.
Jasmin Lang, Klimaaktivistin bei Fridays For Future, hielt zugleich fest, dass die Verantwortung für die Bekämpfung der Folgen der Klimakrise nicht auf Privatpersonen oder zivilgesellschaftliche Organisationen allein abgewälzt werden dürfe. Vielmehr müssten jene, die die Klimakrise verursachen, in die Verantwortung gezogen werden. Die Länder des Globalen Nordens seien historisch und noch immer jene, die den Großteil der Treibhausgasemissionen ausstoßen und daher auch die Verantwortung für dessen Folgen tragen sollten. "Bis die Regierungen sich aber endlich ihrer historischen Verantwortung stellen, müssen wir selbst handeln. Dabei ist jeder Beitrag der Zivilgesellschaft bitter nötig", so Lang.
Abgabestellen für die Kleidung sind das carla Mittersteig (Mittersteig 10, 1050 Wien) und das carla Nord (Steinheilgasse 3, 1210 Wien). Die Kleidung kann dann in den kommenden Wochen zum einen online über www.fashion4future.at oder bei Wiens nachhaltigstem Kleiderflohmarkt von 1. bis 3. September im carla Mittersteig erstanden werden.
Quelle: kathpress