Kirchenfest Peter und Paul: 22 Neupriester heuer in Österreich
Das Fest der Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni steht in der katholischen Kirche traditionell im Zeichen des Weihesakraments: Diakone, Priester und auch Bischöfe wurden früher ausschließlich an diesem Tag geweiht, und bis heute hat sich der Brauch gehalten, dass Weihen vor allem in den Tagen um das kirchliche Hochfest stattfinden. Direkt am Mittwoch standen heuer die Weihe von drei Priestern im Salzburg und von fünf Priestern in St. Pölten auf dem Programm. Insgesamt gibt es in Österreich heuer voraussichtlich 22 Neupriester, zeigt eine aktuelle Kathpress-Befragung der Diözesen und Ordensgemeinschaften.
Im Salzburger Dom war für 14.30 Uhr der Weihegottesdienst mit Erzbischof Franz Lackner angesetzt, bei dem Josef Grünwald (41) und Johannes Lackner (28) zu Diözesanpriestern und P. Jakob Auer (31) aus dem Benediktinerstift St. Peter zum Ordenspriester geweiht werden. In St. Pölten werden zur selben Beginnzeit Henry Uchechukwu Igbokwe (29), Mario Kietzer (52), Peter Neugschwandtner (56), Manuel Sattelberger (41) und Thomas Schmid (30) von Diözesanbischof Alois Schwarz zu Priestern geweiht.
Mehrere Weihen fanden bereits in den vergangenen Tagen und Wochen statt, darunter im Wiener Stephansdom, wo Kardinal Christoph Schönborn drei Priesteramtskandidaten des diözesanen Priesterseminars - Mark Eylitz (37), Thorsten Rabel (27) und Pawel Skrzypinski (33) - sowie drei aus dem Missionskolleg "Redemptoris Mater" - Billy Yap Camba (41), Alonso Ramirez Garcia (41) und Leandro Josue Venegas Chinchilla (31) - zu Priestern weihte. Im Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg wurde am 25. Juni Martin Ngoc Hoang Nguyen (48) vom Osloer Bischof Bernt Ivar Eidsvig geweiht, bereits im April wurde in Stift Lilienfeld P. Hermann Josef Schöppe (42) durch Bischof Alois Schwarz geweiht.
In den Orden teils spätere Weihetermine
Weitere angehende Neupriester des Jahres 2022 aus Ordensgemeinschaften haben einen späteren Weihetermin, wie etwa der Heiligenkreuzer Zisterzienserpater Leopold Johann Schwallner (36), den Erzbischof Lackner am 10. September weihen wird, sowie drei Mitglieder der Ordensgemeinschaft Servi Jesu et Mariae - Lukas Bohn (30), Matthias Roider (31) und Peter Salzer (29) -, zu deren Weihe am 16. September Kurienerzbischof Georg Gänswein aus Rom ins Stift St. Florian anreisen wird. Zu den weiteren in Österreich ausgebildeten und auch künftig eingesetzten angehenden Priestern zählen auch der Vinzentiner Martin Rithun Manas (29), der am 30. Dezember in seiner indischen Heimat geweiht wird, sowie Jos Angelin Pokkaleparambil (34) von der Gemeinschaft "Botschafter der Immaculata", dessen Weihetermin im Jahr 2022 zuletzt noch nicht fixiert war, wie es aus dem Heiligenkreuzer Priesterseminar Leopoldinum hieß.
Ebenfalls zu Petrus und Paulus war in Eisenstadt um 15 Uhr eine Diakonenweihe mit Bischöf Ägidius Zsifkovics angesetzt. Weitere Diakonenweihen sind laut Auskünften des Österreichischen Canisiuswerks terminisiert: In Feldkirch durch Bischof Benno Elbs am 8. Juli, in Telfs (Diözese Innsbruck) am 10. September durch Bischof Hermann Glettler, in Graz am 25. September durch Bischof Wilhelm Krautwaschl, am 2. Oktober in Klagenfurt durch Bischof Josef Marketz und am 8. Oktober im Wiener Stephansdom durch Kardinal Christoph Schönborn. Bereits vollzogen wurde die Diakonenweihe am 6. Juni im Linzer Dom durch Bischof Manfred Scheuer und am 11. Juni in der Stiftskirche Melk durch Bischof Alois Schwarz.
Drei Stufen der Weihe
Das Sakrament der Weihe wird seit der Urkirche vom Bischof durch Handauflegung und Gebet gespendet und wird in der dreigliedrigen Form Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe zum Ausdruck gebracht. Das Amt des Diakons wird von verheirateten und unverheirateten Männern ausgeübt. Kandidaten zur Priesterweihe bereiten sich für die Entscheidung zur Weihe durch mehrere Jahre hindurch im diözesanen Priesterseminar vor. In dieser Zeit absolvieren sie auch das Theologiestudium. Die menschliche und spirituelle Reifung steht dabei im Mittelpunkt.
Durch die Weihe stehen die Geweihten in einer besonderen Art der Nachfolge von Jesus Christus, dessen Anwesenheit auch in der Gegenwart sie in ihrem Dienstamt durch ihr Leben, Handeln und Reden erfahrbar machen sollen. Der Dienst des Amtsträgers umfasst die Aufgaben, Gottes Wort zu verkündigen und zu lehren, die Sakramente zu spenden, Armen, Kranken, Heimatlosen und Notleidenden beizustehen und das Volk Gottes zu leiten, wobei die verschiedenen Ämter verschiedene Schwerpunkte besitzen. Bei der Weihe wird auch das Versprechen des Gehorsams gegenüber dem Ortsbischof - sowie bei Ordensleuten gegenüber dem Oberen - abgegeben. Wer die Weihe empfängt, stellt sich auf diese Weise für immer Gott zur Verfügung für den amtlichen Dienst an den Menschen; die Weihe ist laut Kirchenlehre unauslöschlich und unwiderruflich.
Quelle: kathpress