Abtreibungsdebatte: "Aktion Leben" ruft zur Besonnenheit auf
Als "unglücklich" und "kontraproduktiv" hat die Generalsekretärin der Aktion Leben Österreich, Martina Kronthaler, die Entwicklungen in den USA beim Thema Abtreibung bezeichnet. "Es fehlen Umsicht und Besonnenheit. Ein absolutes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen bevormundet Frauen, verschärft ihre - oft von Männern verursachten - Probleme und gefährdet ihre Gesundheit. Das kann niemand wollen, der sich für Menschenrechte einsetzt", so Kronthaler in einer Aussendung am Mittwoch.
Die USA führten bei dem Thema Schwangerschaftsabbruch einen "Kulturkampf zulasten der Frauen und Kinder", so Kronthaler: "Dass viele Bundesstaaten die Entscheidung der Höchstrichter in absolute Verbote von Abbrüchen umsetzen, torpediert auf Jahre hin konstruktive Lösungen für Frauen und Kinder."
Abtreibung als "Menschenrecht" zu fordern, sei aber das andere Extrem: "Vorgeburtliche Kinder sind empfindsam und Mitglied der Menschenfamilie. Für viele Frauen ist das Erwägen eines Abbruchs eine der schwersten Krisen ihres Lebens. Aus beiden Gründen ist es wichtig, Wege zu suchen, die Frauen und Kinder sehen", erläuterte Kronthaler.
Die "Aktion Leben"-Generalsekretärin zeigte sich erschüttert, dass die Debatte um die Abtreibung nun wieder auf der Straße geführt wird: "Wir brauchen dringend eine friedliche Betrachtung des Themas Abtreibung mit Vernunft und unter Wahrung der Menschenwürde aller Beteiligten. Dazu braucht es Menschen, die dialogbereit sind."
Wichtig sei, mehrere Themen zusammen zu denken: ungeplante und ungewollte Schwangerschaften unterscheiden, Schwangerschaftsprävention, vorgeburtliches Leben, Abtreibung und ihre Folgen und Bedingungen, Leben mit Kindern, Armutsprävention von Frauen, Kindern und Familien oder auch berufliche Möglichkeiten für Mütter. Diese Themen stünden in engem Zusammenhang und müssten zusammen gedacht werden, betonte Kronthaler.
"Die Radikalisierung beim Thema Abtreibung in den USA und in Europa gefährdet einen menschenwürdigen Weg des Respekts und Miteinander", warnte Kronthaler: "Wir brauchen keine vereinfachenden Statements pro oder kontra Abtreibung, sondern einen ehrlichen Umgang mit dem Thema, der Freiheit gibt, Hilfe nicht verweigert, alle Beteiligten sieht und aushält, dass es oft keine einfachen Lösungen gibt."
Politik und Gesellschaft seien dringend gefordert, "alles zu tun, um ein gutes Leben mit Kindern zu ermöglichen, die Würde jedes Menschen ab Lebensbeginn zu wahren und gleichzeitig Frauen das Recht auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit zu sichern".
Quelle: kathpress