Lackner bei Bischofskonferenz:
Kirche zeichnet Gemeinschaft, Partizipation und Sendung aus
Lackner bei Bischofskonferenz:
Kirche zeichnet Gemeinschaft, Partizipation und Sendung aus
Eine lebendige Kirche zeichnet aus, dass in ihr Gemeinschaft, Partizipation und Sendung erfahrbar sind. Diese drei Schlüsselbegriffe, die auch das Thema des von Papst Franziskus initiierten weltweiten Synodalen Prozesses bilden, stellte Erzbischof Franz Lackner in das Zentrum seiner Predigt bei der Messe am Dienstagmorgen in Mariazell. Mit ihr wurde der zweite Tag der vorsynodalen Beratung der Bischofskonferenz eröffnet.
Gemeinschaft dürfe nicht nur innerkirchlich verstanden werden, sondern solle niemanden ausschließen, betonte Lackner: "Wir gehen gemeinsam als Geschwister", so wie es Papst Franziskus in der Enzyklika "Fratelli tutti" in einer weltweiten Perspektive vorgegeben habe. Dabei gelte es, wirklich alle im Blick zu haben, so der Erzbischof, denn auch "der Atheismus, das Säkulare ist - so will es mir scheinen - ein zumindest entfernter Verwandter des Glaubens."
Partizipation bedeute auf die Kirche hin gesehen zuallererst, dass sie Teil hat an Jesus Christus, dem "Ursprung und Quelle unseres Glaubens". Eine Quelle brauche aber auch Zuflüsse, um ein großer lebensspendender Fluss zu werden. "Wir, als Kirche von heute sind so ein Zufluss, der das helle klare Heilswasser weiterträgt. Wir haben wesentlichen Anteil, das ist unsere Aufgabe und Mission, dass Glaube in unserer Zeit und nach uns noch lebendig ist", betonte der Salzburger Erzbischof.
Schließlich gelte es zu sehen, dass alle in der Kirche gesendet sind. "Mission" bedeute Gesendet-Sein, und dieses Selbstverständnis sei zugleich entlastend, denn: "Hinter uns steht einer, der um unsere Gebrochenheit und Fehleranfälligkeit weiß", so Lackner, der resümierte: "Als Glaubende sind wir auf dem Weg anteilig verbunden mit der Quelle des Heils, Jesus Christus. Er sendet uns in die Welt, die aus vielen Wunden blutet."
Bereits am Montagnachmittag war der Bischofskonferenz-Vorsitzende bei der Eröffnung der Versammlung auf Mariazell als besonders geeigneten Ort für die vorsynodale Beratung eingegangen. Mariazell sei nicht nur ein Zufluchtsort vieler Pilger und Pilgerinnen in ganz persönlichen und generellen Nöten, "sondern hier bei der Magna Mater Austriae wurden immer wieder auch Meilensteine für das wandernde Gottesvolk gesetzt", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der an das "Mariazeller Manifest" beim Katholikentag 1952 erinnerte. Die damals gefundene Formel "Freie Kirche in einem freien Staat" sei bis auf den heutigen Tag "Leitfigur für die konstruktive Zusammenarbeit von Kirche und Staat".
Als weitere wichtige Wegmarken der katholischen Kirche in Österreich bezeichnete Lackner den Mitteleuropäischen Katholikentag 2004 und die Besuche von Papst Johannes Paul II. 1983 sowie von Papst Benedikt XVI. 2007 im Marienwallfahrtsort.
Quelle: Kathpress