Voraussichtlich 22 katholische Neupriester in Österreich im Jahr 2022
In Österreichs katholischer Kirche dürfte es im Jahr 2022 mindestens 23 Neupriester geben. Das ergab eine Kathpress-Umfrage in den Diözesen und Ordensgemeinschaften im Vorfeld des Apostelfestes Peter und Paul (29. Juni), rund um welches traditionell die Weihegottesdienste stattfinden. Den Auftakt dazu macht am Samstag die Priesterweihe im Wiener Stephansdom, bei der Kardinal Christoph Schönborn sechs Männern aus den beiden Wiener Priesterseminaren das Weihesakrament spendet.
Die erwartete Zahl, die sich durch kurz angesetzte Priesterweihen in den Orden in der zweiten Jahreshälfte noch erhöhen kann, liegt ungefähr im Mittelwert der letzten zehn Jahre und etwas über dem Wert des Vorjahres (21). Berücksichtigt wurden jene Weihekandidaten, die wesentliche Teile ihrer Priesterausbildung hierzulande absolviert haben und in Zukunft auch in Österreich wirken. Die Zahl der Neupriester pendelt seit 2009 zwischen 20 und 30, mit Ausreißern nach oben im Jahr 2011 (33) und 2020 (32).
Die Neupriester des Jahrgangs 2022 sind zum Zeitpunkt der Weihe zwischen 27 und 56 Jahre alt, ihr Durchschnittsalter beträgt 36 Jahre. Die meisten bringen bereits Berufserfahrungen aus der Zeit vor dem Theologiestudium bzw. dem Eintritt ins Priesterseminar mit. So finden sich unter den diesjährigen Priesteramtskandidaten ein Bauingenieur und ein früherer Gastro-Unternehmer ebenso wie ein gelernter Krankenpfleger, ein Möbeltischler, Elektroniker, Heilmasseur, Bankangestellter, ein Experte für Landwirtschaft und einer für Holzverarbeitung, jedoch auch zwei Historiker und ein Amerikanist.
Insgesamt wurden acht in Österreich geboren, davon vier in Niederösterreich, zwei in Salzburg und je einer in der Steiermark und in Tirol. Sieben Priesteramtskandidaten sind gebürtige Deutsche, vier stammen aus asiatischen Ländern, zwei aus Lateinamerika und je einer aus Polen und Nigeria, womit die Internationalität des heimischen Klerus - dem zu Jahresbeginn 2022 insgesamt 3.548 katholische Priester angehörten - weiter steigt. Teils besitzen die im Ausland Geborenen jedoch bereits die österreichische Staatsbürgerschaft.
Weihen in Wien, Salzburg und St. Pölten
Bei der Weihe im Wiener Stephansdom werden am 18. Juni um 9.30 Uhr drei Priester des diözesanen Priesterseminars und drei des Missionskollegs "Redemptoris Mater" geweiht: Mark Eylitz (37), Thorsten Rabel (27) und Pawel Skrzypinski (33), sowie Billy Yap Camba (41), Alonso Ramirez Garcia (41) und Leandro Josue Venegas Chinchilla (31).
Im Salzburger Dom wird Erzbischof Franz Lackner am 29. Juni in einem um 14.30 Uhr beginnenden Weihegottesdienst Josef Grünwald (41), Johannes Lackner (28) und P. Jakob Auer (31) die Hände auflegen. Die ersten beiden werden zu Diözesanpriestern geweiht, Auer gehört dem Benediktinerstift St. Peter an.
In St. Pölten nimmt Bischof Alois Schwarz ebenfalls am Apostelfest Peter und Paul um 14.30 Uhr fünf Weihen vor: Henry Uchechukwu Igbokwe (29), Mario Kietzer (52), Peter Neugschwandtner (56), Manuel Sattelberger (41) und Thomas Schmid (30) werden dabei zu Priestern geweiht.
Neun Neupriester in den Orden
Neun der angehenden Neupriester stammen aus Ordensgemeinschaften und werden auch zumeist in Stifts- oder Klosterkirchen geweiht. Dazu zählt neben dem bereits genannten P. Jakob Auer auch der Augustiner-Chorherr Martin Ngoc Hoang Nguyen (48), der am 25. Juni um 10 Uhr in Stift Klosterneuburg vom Osloer Bischof Bernt Ivar Eidsvig geweiht wird.
Aus den Orden stammen auch die Seminaristen, die im weiteren Jahresverlauf zu Priestern geweiht werden. Dazu zählt der Heiligenkreuzer Zisterzienser P. Leopold Johann Schwallner (36), der am 10. September um 15 Uhr von Erzbischof Franz Lackner in seiner Stiftskirche die Weihe empfängt. Kurienerzbischof Georg Gänswein kommt am 16. September ins Stift St. Florian, um drei Mitglieder der Ordensgemeinschaft Servi Jesu et Mariae - Lukas Bohn (30), Matthias Roider (31) und Peter Salzer (29) - zu weihen.
Ein Heiligenkreuzer Priesterseminarist, der Vinzentiner Martin Rithun Manas (29), wird am 30. Dezember in seiner Heimat im indischen Kerala vom dortigen Ortsbischof im syro-malabarischen Ritus geweiht und kehrt dann anschließend wieder in seine derzeitige Wirkungsstätte im Burgenland zurück, wo sein Orden in der Pfarrseelsorge engagiert ist. Die Weihe von Jos Angelin Pokkaleparambil (34) von der Gemeinschaft "Botschafter der Immaculata" soll noch 2022 erfolgen, ein Termin steht jedoch noch nicht fest, hieß es aus dem Priesterseminars Leopoldinum. Eine weitere Priesterweihe fand bereits Ende April in Stift Lilienfeld statt, als Bischof Alois Schwarz dem Zisterzienser P. Hermann Josef Schöppe (42) die Hände auflegte.
Quelle: Kathpress