Kinderarbeit: Initiative fordert strenges Lieferkettengesetz
Anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit (12. Juni) präsentierte die Initiative "Kinderarbeit stoppen" in einer Aussendung am Donnerstag den Zwischenstand der Mitmachaktion "Menschenkette gegen Kinderarbeit": Gemeinsam mit etwas mehr als 1.000 Menschen, die sich bereits der "Menschenkette" angeschlossen haben, fordert die Initiative von österreichischen Regierungsmitgliedern, Parlamentarierinnen und Parlamentariern "ein strenges Lieferkettengesetz, das effektiv gegen Kinderarbeit wirkt".
Hartwig Kirner vom Bündnis "Kinderarbeit stoppen" betonte, dass es intensive weitere Verhandlungen und Verbesserungsschritte brauche wie die Ausweitung auf alle Unternehmen und deren gesamte Lieferkette, die Miteinbeziehung von Betroffenen in den gesamten Prozess sowie spezielle Vorkehrungen zum Schutz von Kindern. Freiwillige Standards alleine reichten nicht aus, mahnte Kirner: "Es braucht vor allem auch politische und gesetzliche Rahmenbedingungen, um ausbeuterische Kinderarbeit weltweit zu beenden."
Weltweit sind rund 160 Millionen Kinder von ausbeuterischer Kinderarbeit betroffen. Besonders besorgniserregend ist der erstmalige Anstieg dieser Zahl seit 20 Jahren. Am 23. Februar wurde von der Europäischen Kommission ein Vorschlag für eine EU-Richtlinie für menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten vorgelegt. Damit sollen Unternehmen verpflichtet werden, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung entlang ihrer Lieferkette bestmöglich zu verhindern. Der Richtlinienvorschlag gilt als Meilenstein, jedoch sei der Weg zur Ziellinie noch ein weiter, hieß es.
Jeder einzelne Beitrag zur Menschenkette gegen Kinderarbeit "ist eine klare Forderung und ein Auftrag an die Politik, gegen ausbeuterische Kinderarbeit aktiv zu werden", hieß es in der Aussendung der Initiative. Die Beiträge, die auf www.kinderarbeitstoppen.at einsehbar sind, würden in Summe bereits eine Menschenkette vom Justizministerium bis zum Haus der EU ergeben "und zeigen die starke Unterstützung der österreichischen Zivilgesellschaft".
Hinter der Initiative "Kinderarbeit stoppen" stehen "FAIRTRADE Österreich", die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, "weltumspannend arbeiten" (Österreichischer Gewerkschaftsbund), "Jugend Eine Welt", Kindernothilfe Österreich sowie "Butterfly Rebels". (Infos: www.kinderarbeitstoppen.at/mach-mit)
Quelle: kathpress