Elbs: Pfingsten bietet Bauplan für gemeinsame Zukunft
Pfingsten hat gerade aufgrund seines theologischen Gehalts eine zugleich hochpolitische Botschaft. Davon zeigte sich Diözesanbischof Benno Elbs in einer Aussendung der Diözese am Pfingstmontag überzeugt. Das Pfingstfest trage einen "guten Bauplan für die Zukunft" in sich. Es verweise auf den Mut, aus der Resignation aufzubrechen, auf Worte, die nicht trennen, sondern verbinden und das Vertrauen darauf, dass zu jeder Zeit gehofft werden könne, so der Feldkircher Bischof.
Pfingsten sei - anders als andere christliche Feste wie Weihnachten und Ostern - im Blick auf die Gesellschaft immer etwas im Hintergrund. Dabei sei das Pfingstfest mit seiner verbindenden Botschaft doch gerade heute für die Gesellschaft wichtiger denn je. "Das Pfingstfest ist Zeichen für das Verständnis füreinander und die Verständigung unter den Nationen. Aus meiner Sicht sind es mindestens drei Aspekte, die das Pfingstfest heute besonders machen", betonte Bischof Benno Elbs.
Das sei zum einen die Resignation, in der sich die Jünger befanden. "Wie gelähmt waren sie und sie wussten nicht, wie es weitergehen sollte", erklärte Bischof Elbs weiter. Aus dieser Resignation aber fanden sie einen Weg hinaus. "Raus mit euch aus dem verschlossenen Raum. Raus mit euch aus eurer Depression, eurem Pessimismus und eurer Schwarzmalerei", rufe ihnen das Pfingstfest quasi zu. Mit dem Blick auf das Heute trage das Pfingstfest deshalb auch immer die Kraft für einen neuen Anfang in sich.
Pfingsten würde aber auch den Blick auf menschliche Kommunikation lenken. Wie die Jünger damals brauche die Welt gerade heute eine Sprache, die verbindet anstatt zu trennen. "Alternative Fakten, Gutmensch, Lügenpresse, Sozialtourismus - das alles sind Worte, die den Ungeist der Spaltung und der Feindschaft in sich tragen. Was wir brauchen, ist der Geist des guten Wortes, das auf Verantwortung setzt und auf Empathie."
Schließlich vermittle Pfingsten den Standpunkt der Hoffnung angesichts einer ungewissen Zukunft, von trüben Wirtschaftsprognosen, einer instabilen Sicherheitslage und sozialer Verwerfungen. Es sei aber keine Hoffnung aufgrund eigener Leistung, sondern aufgrund der Erfahrung des Geschenks. Pfingsten mache deutlich, "dass wir die wirklich wichtigen Dinge im Leben - Liebe, Vertrauen, Glück, Glaube, Zufriedenheit, Dankbarkeit - nicht 'machen' können. Sie sind uns geschenkt", so der Bischof.
Quelle: kathpress