Katholische Frauen: Öffnung von Behördenspitzen ist wichtiger Schritt
Die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), Angelika Ritter-Grepl, sieht die am Pfingstsonntag in Kraft getretene Kurienreform, die es auch Frauen ermöglicht, Leitungsfunktionen von Behörden zu übernehmen, als wichtigen Schritt für mehr Partizipation von Frauen in der Kirche. "Papst-Ernennungen von Frauen in höchste Ämter bringen das Frauenthema voran", zeigte sich Ritter-Grepl in der Tageszeitung "Presse" am Sonntag überzeugt.
"Das Frauenthema ist weltweit da, über alle kulturellen Unterschiede hinweg", so Ritter-Grepl, manchmal gehe aber die Geduld aus. "Es zieht sich wie ein Strudelteig." Sie sei aber sehr beeindruckt, "welch klares Bild die Menschen haben, die in den Dikasterien des Vatikans arbeiten, was in der Kirche in der Welt vor sich geht", berichtete die kfb-Vorsitzende. Ritter-Grepl war erst Anfang Mai mit einer hochrangigen Delegation österreichischer Frauen in kirchlichen Leitungspositionen im Vatikan gewesen und hatte dabei u.a. dem Papst eine symbolträchtige Ikone sowie Anliegen für eine geschlechtergerechtere Kirche überreicht.
Mastermind für die Öffnung der Ämter sei der Papst, zeigte sich die Frauenvorsitzende überzeugt. "Es spürt jeder, dass sich etwas ändern muss, dass wir uns in einem Reformprozess befinden." Derzeit orte sie aufeinander zulaufende Bewegungen, zum einen "Top-down", durch Ernennungen von Frauen im Vatikan, zum anderen "Bottom-up", durch den weltweit laufenden Synodalen Prozess. Am Ende des Tages werde es dann schon darum gehen, "wie gehen wir mit dem Thema der Weihe um". Sie sei hoffnungsvoll, dass Änderungen "schneller kommen als langsamer. Wir sind unterwegs und der Kurs stimmt".
Quelle: kathpress