Synodaler Prozess: Kärntner wünschen sich Authentizität und Teilhabe
Gemeinschaft, Glaubwürdigkeit der Kirche, Authentizität ihrer Vertreter, Offenheit, Partizipation, Kooperation von Laien und Priestern, Pflichtzölibat, Diversität, Umgang mit Macht, Geschlechtergerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung. Diese Themen sind für die Katholikinnen und Katholiken in Kärnten besonders dringlich, wie aus den Rückmeldungen der Gläubigenbefragung im Rahmen des Synodalen Prozesses in der Diözese Gurk hervorgeht. Präsentiert wurden die Ergebnisse am Donnerstagabend im Rahmen einer Veranstaltung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözese Gurk im Festsaal des Klagenfurter Diözesanhauses, wie die Diözese am Freitag mitteilte
Die Veranstaltung stand zugleich auch als Auftakt eines synodalen Kirchenentwicklungsweges. "Wir wollen in Kärnten auf Grundlage des Evangeliums eine Grundorientierung unserer Kirche auf möglichst breiter Basis neu formulieren, die das gesamte kirchliche Handeln in den Blick nimmt", betonte Diözesanbischof Josef Marketz. Eine geistlich-spirituelle Reform werde den Blick auf das Wesentliche lenken, nämlich das Evangelium und die Gottesbeziehung, zeigte er sich überzeugt. Im Mittelpunkt müsse dabei die Frage stehen: "Wie kommt mehr Liebe in unsere Welt?"
Auch Strukturreformen, wie in zahlreichen Rückmeldungen eingefordert, würden das Ergebnis dieser synodalen Kirchenentwicklung sein, kündigte der Bischof an. "Sie sind da notwendig, wenn die Kirche ihrer Sendung nicht mehr gerecht wird, wenn die bestehenden Strukturen unserer Grundorientierung nicht mehr dienen oder deren Erreichen sogar erschweren." Dieser Weg der synodalen Kirchenentwicklung, "mit dem wir bis in den letzten Winkel unserer Diözese kommen möchten", werde auf Glaubenserfahrungen und bisher gelebten Traditionen aufbauen. "Diese wollen wir erweitern mit dem, was wir gerade erleben, mit unseren Visionen und mit unseren Wünschen an die Zukunft", sagte der Kärntner Bischof.
Kirche muss sich mutig einbringen
Er sei "Papst Franziskus unendlich dankbar für den Impuls des Synodalen Weges an die Weltkirche", wird Marketz zitiert. Die Kirche befinde sich inmitten von gesellschaftlichen Entwicklungen und Wandlungen, "die wir nicht nur beobachten und analysieren dürfen". Vielmehr müsse die Kirche den Mut haben, mit der Gesellschaft mitzugehen. Sie dürfe sich nicht einfach anpassen, "aber wir wollen auch nicht stehen bleiben", zeigte sich Marketz überzeugt. "Wir wollen parallel zu den Veränderungen in der Gesellschaft nachdenken, uns darüber austauschen und darauf reagieren." Die Kirche erfülle ihre Sendung in der Welt in dem Maß, in dem es gelinge, in einer spirituell fundierten synodalen Grundhaltung trotz bleibender Unterschiede dies miteinander zu tun und erweise sich so im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils als "Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit".
Die Kirche in Kärnten werde sich an den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils und den Beschlüssen der Diözesansynode orientieren. "Diesen Weg wollen wir fortschreiben und keinesfalls dahinter zurückgehen", so der Kärntner Bischof. Darauf aufbauend werde die Kirche in Kärnten Neues formulieren und zeitgemäße Maßnahmen zur Erneuerung setzen müssen. "Eine synodale Kirche braucht Menschen, die sich einbringen, aber auch Strukturen, die Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung fördern", so Bischof Marketz. Dabei gehe es um geistliche Unterscheidung, um eine Kultur des gemeinsamen Suchens und um das Bewusstsein eines gemeinsamen Gehens. Dafür habe der Synodale Prozess sensibilisiert, zeigte sich der Bischof überzeugt.
(Die Ergebnisse des Synodalen Prozesses in der Diözese Gurk im Detail unter: www.kath-kirche-kaernten.at/swstatic-220601030552/swstatic-220601030552/swstatic-220601030552/swstatic-220601030552/swstatic-220601030552/swstatic-220601030552/swstatic-220601030552/swstatic-220411064235/swstatic-220531035944/swstatic-220531035944/swstatic-220531035944/swstatic-220531035944/swstatic-241218012352/images/downloads/bischofssynode_2021-2023_synthese_dioezese-gurk.pdf)
Quelle: kathpress