Graz: Ökumenisches Solidaritätsgebet für Flüchtlinge in Moria
Zu einem ökumenischen Solidaritätsgebet für Flüchtlinge auf den griechischen Inseln kommen am Donnerstag verschiedene christliche Kirchen aus Graz in der Schutzengelkirche ( 2. Juni, 18 Uhr) zusammen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine drohe die Not an anderen Orten zu verdecken, deswegen wolle man gemeinsam für die Flüchtenden in Moria und in anderen Lagern beten, hieß es in einer Aussendung der Diözese Graz-Seckau am Donnerstag.
Die Bischofskonferenz hat in ihrem Hirtenwort zum Pfingstfest 2020 bei der Politik eingemahnt, dass Österreich "ein faires Kontingent an Asylsuchenden und Vertriebenen in absehbarer Zeit aufnehmen und versorgen" solle, erinnerte Erich Hohl, Integrationsreferent der Diözese Graz-Seckau. Seitdem habe die Kirche diese Bitte mehrmals wiederholt und auch die Bereitschaft zur Mithilfe, etwa bei der Integration, konkret angeboten.
Bewegung seitens Politik gab es in dieser Frage bisher nicht. Nun drohe die schwierige Situation der Geflüchteten in Griechenland und in anderen Ländern, auch wegen des allen überschattenden Kriegs in der Ukraine, in den Medien und der Öffentlichkeit verdrängt zu werden. Migranten würden aber weiterhin täglich versuchen, unter Lebensgefahr nach Europa zu flüchten, erinnerte Hohl. Im Mittelmeer zwischen der Türkei und Griechenland komme es nach wie vor regelmäßig zu dramatischen Situationen und sogenannten Pushbacks, also dem illegalen Zurückdrängen von Booten mit geflüchteten Menschen.
Für die Europäische Union dürfe es nicht hinnehmbar sein, "wenn Flüchtlinge und damit Menschenleben für politische Auseinandersetzungen instrumentalisiert werden", kritisierte Hohl. Unterstützt werden soll mit dem Gebet konkret auch das Engagement der Grazer Menschenrechtsaktivistin Doro Blancke, die sich seit Jahren vor Ort für Flüchtlingsanliegen einsetzt.
Quelle: kathpress