Wien: "Lange Nacht der Kirchen 2022" im Zeichen des Friedens
150 Kirchen verschiedener christlicher Konfessionen in Wien und im Osten Niederösterreichs öffnen am Freitag, 10. Juni, ihre Tore im Rahmen der "Langen Nacht der Kirchen 2022". Mehr als 900 Veranstaltungen zwischen 18 und 1 Uhr stellen laut einer Ankündigung der Erzdiözese Wien vom Dienstag das Miteinander in den Mittelpunkt; zahlreiche Programmpunkte befassen sich mit dem Thema Frieden und der Solidarität mit den Opfern des Ukraine-Krieges. So wird in allen Kirchen um 19:45 Uhr das Programm für fünf Minuten unterbrochen, um in Stille der Kriegsschauplätze auf der Welt zu gedenken.
Interessierten werden in der Langen Nacht kostenlose, "außergewöhnliche und teils unkonventionelle Einblicke" versprochen: Neben Musik, Tanz und Kabarett laden Ausstellungen, Diskussionen und Vorträge dazu ein, sich mit aktuellen gesellschaftlichen, religiösen und sozialen Themen auseinanderzusetzen und die Kirchen aus anderen Blickwinkeln kennenzulernen. Ebenso sind Gebete und Gottesdienste sowie eigene Veranstaltungen für Familien Teil des umfangreichen Angebots.
Gebet, Gespräch und Musik zum Frieden
Vielfältig sind auch die zahlreichen Programmpunkte vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges. Im Stephansdom (Stephansplatz, 1010 Wien) beten um Mitternacht Vertreter der christlichen Kirchen in einem ökumenischen Friedensgebet für den Frieden. Unter dem Motto "Meinen Frieden gebe ich euch" spricht um 19 Uhr der deutsche Theologe, Erfolgsautor und suspendierte Priester Eugen Drewermann in der Donaucitykirche (Donau-City-Straße 2, 1220 Wien) über das Friedensverständnis bei Jesus Christus in der Bibel. Die Votivkirche (Rooseveltplatz, 1090 Wien) lädt im Votivpark unter dem Motto "Suche den Frieden und jage ihm nach!" bei interaktiven Mitmachstationen dazu ein, sich Gedanken zu machen, was man persönlich zum Frieden in der Welt beitragen kann (17-23 Uhr).
Die Sängerin Timna Brauer ist um 20.10 Uhr in der Pfarrkirche Hinterbrühl (Hauptstraße 68, 2371 Hinterbrühl) zu Gast und wird mit Heinz Nußbaumer über ihre Friedensgesänge "Voices of Peace" sprechen. Musikalische Akzente werden auch in der Pfarre Gersthof-St. Leopold (Bischof Faber Platz 7, 1180 Wien, ab 19 Uhr) mit einem "Konzert für den Frieden" mit Werken Mozarts gesetzt, ebenso bei Missio Austria (Seilerstätte 12, 1010 Wien; 20.30 Uhr), wo der Franziskanerpater Sandesh Manuel für den Frieden rappen wird.
Gruftführung und Kirchturmlauf
Hoch hinaus und tief hinunter geht es für Besucherinnen und Besucher in Krypten, unterirdische Begräbnisorte, und in Kirchtürme: Die Franziskanerkirche (Franziskanerplatz 4, 1010 Wien) öffnet ihre Gruft (18:00-22:00 Uhr); sportlich wird es in der Canisiuskirche (Lustkandlgasse 34-38, 1090 Wien), wenn Sportbegeisterte aufgerufen werden, den 85 Meter hohen Turm der Canisiuskirche laufend zu bezwingen (19:30 Uhr). Mystisch wird es um 22 Uhr rund um die Christuskirche (Triesterstraße 1, 1100 Wien) bei einer Nachtführung über den evangelischen Friedhof.
Ein hochkarätiges Musikprogramm rundet das Angebot der Langen Nacht der Kirchen in der Erzdiözese Wien ab: Die Armenisch-apostolische Kirche St. Hripsime (Kolonitzgasse 11, 1030 Wien) entführt mit Erzählungen und Liedern musikalisch nach Armenien. Afrikanische Klänge gibt es in der anglikanischen Christ Church Vienna (Jauresgasse 17-19, 1030 Wien), Samba-Musik erklingt in der Lourdesgrotte im Wienerwald (Hauptstraße 134, 3400 Maria Gugging). Jiddische Lieder sind in der evangelischen Auferstehungskirche (Lindengasse 44a, 1070 Wien) zu hören, lateinamerikanische und österreichische Volkslieder in der Pfarrkirche Gänserndorf (Kirchenplatz, 2230 Gänserndorf).
Das gesamte Programm der Langen Nacht der Kirchen ist online auf www.langenachtderkirchen.at und in der "Glauben.Leben"-App abrufbar. Highlights und Tipps werden laufend auf der Facebook-Seite der Langen Nacht der Kirchen vorgestellt.
Seit 2005 ist die Lange Nacht der Kirchen Teil des Lebens der christlichen Kirchen in Österreich und zugleich das größte ökumenische Erfolgsprojekt aller 16 im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich vertretenen christlichen Glaubensgemeinschaften geworden. Nachdem die Veranstaltung 2020 als überwiegend digitales Event stattfand, wird es heuer wieder primär Vor-Ort-Programm bei den über 150 Kirchen und Institutionen in der Stadt Wien und den niederösterreichischen Teilen der Erzdiözese geben. Als Sponsoren fungieren die Stadt Wien, der Wiener Städtische Versicherungsverein und die Vienna Insurance Group.
Quelle: kathpress