Bischof Schwarz lädt zur "Sendungswoche" in Diözese St. Pölten ein
Mit Pfingsten beginnt die "Sendungswoche" in der Diözese St. Pölten. Unter dem Diözesanmotto "Ich Bin.Mit Dir" werden Aktionen stattfinden, um die in der Taufe grundgelegte Sendung aller Christinnen und Christen zu verdeutlichen und konkret zu leben. Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz hat die Katholikinnen und Katholiken seiner Diözese aufgerufen, sich an dieser Woche zu beteiligen: "Sie sind mit der Taufe befähigt und berufen zum größten Auftrag, den wir Christinnen und Christen haben: Menschen von Christus zu erzählen. Sie einzuladen, willkommen zu heißen, da zu sein", so Bischof Schwarz wörtlich.
Die Veranstaltungen in zahlreichen Pfarren sollen vor allem eine niederschwellige Erfahrung der Nähe Christi ermöglichen und sind auch im Rahmen des Synodalen Prozesses verortet. "Es geht darum, als Gemeinschaft zu begreifen, dass jeder einzelne Christ und jede einzelne Christin in der Gemeinschaft der Kirche teilhat an der Sendung der Kirche", so der St. Pöltner Generalvikar Christoph Weiss in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung "Kirche bunt": "Wir möchten Mut machen, Erneuerung zuzulassen, Neues auszuprobieren - die Sendungswoche, die nach Pfingsten beginnt, bietet sich dazu an."
Dazu müsse man keine großartigen langfristigen Projekte auf die Beine stellen, "sondern es ist gut, wenn man einen spontanen Akzent setzt". Letztlich gehe es darum, "zu konkreten Menschen zu gehen, an konkreten Orten für die Menschen da zu sein - im Wirtshaus, am Sportplatz", so Weiss. Freilich: "Die Idee zu haben ist das eine, aber sich den Ruck zu geben und das konkret umzusetzen, ist etwas anderes - das macht den Unterschied aus."
Ursula Hirsch vom St. Pöltner Synodalteam räumte im "Kirche bunt"-Interview ein, dass dies tatsächlich eine Herausforderung sei. "Da verlassen wir schon unsere Komfortzone". Sie nannte ein konkretes Beispiel: "Wenn ich eine Bibelstelle kenne, die mir persönlich schon so viel Kraft gegeben hat, dann wäre es etwa eine Möglichkeit, genau diese Bibelstelle - gemeinsam mit anderen - auf dem Bahnhof zu verteilen - vielleicht sogar mit einem Kipferl dazu. Das Wichtige ist, dass man nicht alleine geht, sondern mindestens zu zweit unterwegs ist. Denn Jesus hat ja auch die Jünger mindestens zu zweit ausgesandt."
Weitere konkrete Beispiele, die es bereits gibt: "Im Jugendhaus K-Haus in Eggenburg haben Jugendliche einen 'Touch point mit Gott' eingerichtet. Sie haben bunte Kärtchen ausgeteilt und die Menschen haben darauf ihre schönsten Momente mit Gott festgehalten. Mit diesen bunten Kärtchen wurde ein Baum vor der Kirche geschmückt", so Hirsch.
Weiters gebe es etwa die Tratschbankerln der Caritas in vielen Pfarren. Oder: "Jugendliche haben Büchertische am Markt gemacht, dann Kerzen verteilt und die Menschen in die Kirche zum Lobpreis eingeladen." Auch der "Gebetsdienst" sei eine schöne Möglichkeit, um Menschen zu fragen: "Darf ich für Sie beten?"
Kein Wunschzettel an den Papst
Mit dem bisherigen Verlauf des Synodalen Prozesses in der Diözese St. Pölten zeigte sich Generalvikar Weiss im "Kirche bunt"-Interview durchaus zufrieden. Die Diözese hatte alle Pfarren, Gläubigen und Gemeinschaften zum Mittun aufgerufen. So wurde u.a.ein Fragebogen ausgeschickt bzw. auf der Synoden-Webseite "aufsendung.at" bereitgestellt. Weiss zu den Rückmeldungen: "Wir sehen - auch aufgrund des Fragebogens -, dass Synodalität sehr stark im Pfarrgemeinderat gelebt wird. Gleichzeitig gibt es immer noch Entwicklungspotenzial - also nicht nur zu sagen: Wir sitzen eh' beieinander und reden, sondern sich zu fragen: Was ist unsere Perspektive, unser Ziel?"
Mitunter sei der Fragebogen wie ein Wunschzettel an den Papst gesehen worden, "das war jedoch nicht Sinn der Sache, sondern es ging darum, in eine Selbstreflexion zu kommen und zu hinterfragen: Wie leben wir Synodalität? Wie steht es um unsere Teilhabe an Christus durch die Taufe?" Es gehe wesentlich um die Frage: "Wie können wir gemeinsam diese Sendung als Kirche ausführen?"
Die Dynamik des Synodalen Prozesses könnte unter dem Motto "fit for mission" stehen: "Dass wir uns als Gemeinschaft bewusst werden, dass wir einen wichtigen Auftrag in dieser Welt haben: das Evangelium zu leben und zu verkünden", so der St. Pöltner Generalvikar.
(Infos zur Sendungswoche: https://www.aufsendung.at/sendungswocheva)
Quelle: kathpress