Hirschegg-Wallfahrt: Seit 300 Jahren Einlösen eines Versprechens
Ein besonderes Jubiläum feiern in diesen Tagen Pilger aus Kärnten und der Steiermark: Seit genau 300 Jahren bringen Fußpilger aus Bad St. Leonhard und Schiefling im Lavanttal jeweils am Sonntag vor Pfingsten ein Prozessionskreuz in das rund 20 Kilometer entfernte weststeirische Hirschegg, wobei manche Pilger aus Reichenfels und St. Peter ob Reichenfels den Weg dorthin über die Alm bereits am Christi Himmelfahrtstag zurücklegen. Eine Woche später, am Pfingstsonntag, bringen Hirschegger Wallfahrer das Kreuz wieder in die Leonardikirche zurück.
Der 1722 erstmals urkundlich erwähnte Brauch stammt aus den Jahrzehnten davor, als im Lavanttal von 1680 bis 1715 die Pest besonders stark wütete. Die Stadt St. Leonhard wurde damals abgesperrt und blieb vor der Pest verschont. Aus Dankbarkeit fand 1722 erstmals die Wallfahrt zur Marienkirche in Hirschegg statt.
Zum 300-Jahr-Jubiläum finden am Sonntag eine Wallfahrtsmesse in der Leonhardikirche (29. Mai, 7 Uhr), die Segnung einer Gedenktafel am Kreuz auf der Schrottalm (11 Uhr) und ein Jubiläumsgottesdienst mit dem Admonter Abt Gerhard Hafner in der Pfarrkirche Hirschegg statt. Nach dem Rückweg werden am Pfingstsonntag, 5. Juni, die Wallfahrer in Bad St. Leonhard um 15 Uhr feierlich mit einem weiteren Festgottesdienst, der von der Stadtkapelle St. Leonhard mitgestaltet wird, empfangen.
Die Hirschegg-Wallfahrt ist ein "tiefes Zeugnis für den Glauben der Lavanttaler Bevölkerung" und stehe heuer besonders im Zeichen des Gebetes um Hoffnung in der Corona-Pandemie sowie um Frieden in der Ukraine und weltweit, zitiert die Diözese Gurk-Klagenfurt in einer Aussendung den Pfarrprovisor in Bad St. Leonhard, Dechant Martin Edlinger.
Quelle: kathpress