"Der Glöckner von Notre Dame" stellt sich im Stephansdom vor
"Der Glöckner von Notre Dame", die Disney-Erfolgsproduktion nach dem berühmten Roman von Victor Hugo, ist ab 8. Oktober 2022 im Wiener Ronacher zu sehen. Vorgestellt wurde die Produktion der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) am Dienstag stilgerecht am Dachboden des Wiener Stephansdoms. Nach einer Begrüßung durch "Hausherr" Dompfarrer Toni Faber moderierte VBW-Musical-Intendant Christian Struppeck die opulente Cast- und Stückpräsentation vor einer Hundertschaft von Pressevertretern; Kurzinterviews gab es dabei u.a. mit den Hauptdarstellern David Jakobs (Quasi Modo) und Abla Alaoui (Esmeralda), die auch eine musikalische Live-Performance boten.
Intendant Struppeck hob die herausragende Filmmusik des vielfach ausgezeichneten US-Musicalkomponisten Alan Menken (u.a. "Sister Act", "Die Schöne und das Biest", "Aladdin", "Pocahontas") hervor, die für die Bühnenversion um weitere Titel ergänzt wurde. Da die Handlung im Spätmittelalter spielt, sehe die Partitur auch viele Kirchenchöre vor. Teilweise stünden bis zu 49 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne. Dafür kooperierten die Vereinigten Bühnen mit dem Chorverband Österreich, dessen Präsident Karl-Gerhard Straßl im Gespräch mit Struppeck beeindruckende Zahlen zur hierzulande sehr lebendigen Chormusik nannte: Dem Chorverband gehören 3.900 Ensembles - darunter viele Kirchenchöre für jährlich 20.000 Messgestaltungen - mit rund 115.000 Mitgliedern an; 3,1 Mio. Zuhörende wurden zuletzt verzeichnet.
Der mit Oscars, Grammys, Emmys und Tony-Awards ausgezeichnete Komponist Menken kam in einer Einspielung zu Wort; ebenso der renommierte Liedtexter Stephen Schwartz (u.a. "Godspell", "Wicked" und "Schikaneder"), dessen Sohn Scott Schwartz bei der Musicaladaption des hochemotionalen Stoffes um den Glöckner "Quasimodo" und die berühmte Kathedrale von Notre Dame Regie führt. Die drei Genannten sowie der für die deutsche Textversion verantwortliche Michael Kunze versicherten via Video, das musikaffine Wien sei der ideale Schauplatz für "Der Glöckner von Notre Dame".
Story rund um zwei Außenseiter
Das Musical erzählt die Story des von Geburt an entstellten Quasimodo, der abgeschirmt von der restlichen Welt im Glockenturm der Pariser Kathedrale aufwächst. Als er sich auf das jährliche Fest der Narren schleicht, gerät er in Schwierigkeiten. Nur die hübsche Esmeralda - als "Zigeunerin" ebenfalls eine Außenseiterin der Gesellschaft - steht für ihn ein. Als sie ins Visier des bösen Erzdiakons Frollo gerät, rettet sie Quasimodo und versteckt sie bei sich im Kirchturm. Wichtige Protagonisten sind auch die von der Schönheit Esmeraldas betörten Kontrahenten Hauptmann Phoebus (Dominik Hees) und Erzdiakon Claude Frollo (Andreas Lichtenberger).
Victor Hugos Buch erschien 1831 und erlebte zahlreiche Adaptierungen für Film, Radio und Bühne. Die anhaltende Faszination des Stoffes erklärte Hauptdarstellerin Abla Alaoui bei der Präsentation damit, dass Diskriminierung ein stets aktuelles Thema sei. Auch der nach Don Camillo erneut einen - diesmal bösen - Kleriker darstellende Andreas Lichtenberger betonte die Aktualität mit dem Hinweis auf düstere Aussagen über Zuflucht Suchende, die er in seiner Rolle als Frollo zu sprechen habe.
Die VBW kündigen ab Oktober eine "ergreifende Geschichte über Liebe, Sehnsucht und Leidenschaft und einen hochemotionalen Musicalabend für die ganze Familie" an. (Info und Tickets: http://glöckner.musicalvienna.at)
Quelle: kathpress