
Gabriele Neuwirth bleibt Vorsitzende der katholischen Publizisten
Gabriele Neuwirth bleibt Vorsitzende des Verbandes katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs. Bei der Generalversammlung des Verbandes am Donnerstagabend im Wiener "Club Stephansplatz 4" bestätigte die Vorstandswahl die gebürtige Steirerin mit überwältigender Mehrheit für drei weitere Jahre in dieser Funktion. Als ihre Stellvertreter wurden Eva Maria Kaiser, TV-Redakteurin in der ORF-Kultur, und Heinz Niederleitner, Chefredakteur der Linzer "KirchenZeitung", gekürt. Der Wiener Priester und Medizinethiker Matthias Beck wurde in seiner Funktion als Geistlicher Assistent des Verbandes bestätigt.
Neuwirth, vormalige Redakteurin bei der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag", davor bei "täglich alles" und "präsent", ist seit 2005 die erste Frau an der Spitze des Verbandes katholischer Publizistinnen und Publizisten. Als sie sich erstmals um den Vorsitz bewarb, habe sie einen Beitrag leisten wollen, Journalisten in schwierigen Zeiten den Rücken zu stärken. Besonders das Engagement für Berufseinsteigende kennzeichnet die Funktionsperioden der katholischen Publizistin; der Verband setzte unter ihrer Ägide zahlreiche Initiativen für Jungjournalistinnen und -journalisten. Ihnen, aber auch den anderen der insgesamt 366 Verbandsmitglieder werde ein tragfähiges "Netzwerk zum Austausch" geboten.
Die Corona-Pandemie habe den wirtschaftlichen Druck auf die Branche und die Konkurrenz durch soziale Medien erhöht, wies Neuwirth nach ihrer Wiederwahl gegenüber Kathpress hin. "Doch Blasen platzen", viele sehnten sich nach verlässlicher Berichterstattung und Hintergrundinformation. Dies eröffne Qualitätsjournalismus auch neue Chancen, zeigte sich die Verbands-Vorsitzende überzeugt.
"Was ein Medienhaus katholisch macht"
"Was ein Medienhaus katholisch macht" und welche Chancen und Grenzen mit einer solchen Positionierung einhergehen, beleuchtete Roman Maximilian Gerner, Geschäftsführer von "Der Sonntag", "radio klassik Stephansdom" und dem Wiener Dom-Verlag, in einem Impulsreferat. Katholisch heiße allumfassend und stehe damit für eine publizistische Breite in Ergänzung zum Anspruch auf Tiefe. Jüngste Publikationen wie Bernadette Spitzers Heiligenkompendium "Von Bischofsstab bis Besenstiel" oder der "Crashkurs Altes Testament" von Bibelwerksdirektorin Elisabeth Birnbaum mögen vom Thema her "nicht sonderlich sexy" wirken, seien aber fundiert und unterhaltsam geschrieben und damit zu Erfolgstiteln geworden, erzählte Gerner.
Für den davor bei "Radio Arabella", der "Kronen Zeitung" und "News" tätigen, seit zwei Jahren im Dienst der Erzdiözese Wien stehenden Medienmacher bedeute "katholisch" somit "nicht nur für uns in der Kirche", auch wenn er das Selbstverständnis des Medienhauses der Erzdiözese Wien pointiert mit "im öffentlich-rechtlichen Auftrag des Herrn" umschrieb. Eine "Challenge" ist es laut Gerner jedenfalls, junge, meist kirchendistanzierte Kunden zu gewinnen. Mit dem auf "Hits aus 13 Jahrhunderten" spezialisierten Klassik-Radio gelinge das leichter als mit der Kirchenzeitung "Der Sonntag", deren Abonnenten mit hoher Kirchenbindung weiter rückläufig seien.
Frauen im Verband stark vertreten
Der vor 65 Jahren gegründete Verband katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs umfasst aktuell 366 Mitglieder, darunter 50 Unter-40-Jährige, denen besonderes Augenmerk gilt. Aufgenommen werden nicht nur Katholiken, sondern auch Mitglieder einer der im Ökumenischen Rat vertretenen Kirchen. Frauen bilden nicht nur im Vorsitzendentrio die Mehrheit, sondern auch im am Donnerstag ebenfalls neu gewählten Vorstand: Ihm gehören Rosina Baumgartner, Teresa Freudenthaler, Marlene Groihofer, Brigitte Krautgartner, Sophie Lauringer, Wolfgang Machreich, Golli Marboe, Sonja Planitzer, Monika Resler, Franz Josef Rupprecht, Gerhard Tschugguel und Paul Wuthe an.
Der Verband äußert sich immer wieder zu aktuellen politischen wie journalistischen Fragen und Themen, zuletzt etwa zur "Öffentlichen Konsultation zum Europäischen Rechtsakt zur Medienfreiheit". In Vorbereitung befindet sich laut Gabriele Neuwirth ein "Hubert-Feichtlbauer-Stipendium für kritisch-konstruktiven Journalismus", mit dem eine Probleme aufzeigende und zugleich lösungsorientierte Publizistik gefördert werden soll. Auch auf Kontaktpflege wird großen Wert gelegt: Neuwirth kündigte für Herbst "PUBLI-Pilgern" - eine mehrtägige Bergwanderung mit spirituellem Mehrwert - an.
Der Verband stellt auch Presseausweise an hauptberuflich tätige Journalisten gemäß den Richtlinien des dafür zuständigen Kuratoriums aus. Kommunikationsschiene ist der Newsletter "PUBLIcum" mit Medieninfos, Terminen, Recherchetipps und Job-Service und die neu gestaltete Website. (Info: https://www.kath-publizisten.at)
Quelle: kathpress