Caritas St. Pölten: "Hilfe im Inland nicht vergessen"
Die Caritas der Diözese St. Pölten hat auf die Not der Menschen in Niederösterreich aufmerksam gemacht. Armut könne jeden treffen - in Österreich, in Niederösterreich, im eigenen Ort. "Deshalb ist es notwendig, mit den Spenden der Haussammlung die Hilfsangebote für Menschen in Niederösterreich jetzt zu stärken. Wir dürfen die Hilfe im Inland nicht vergessen", betonte Caritasdirektor Hannes Ziselsberger bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in St. Pölten.
Ständig steigende Energie- und Lebensmittelpreise, die Nachwirkungen der Corona-Krise, tausende Vertriebene aufgrund des Krieges in der Ukraine: Bei Anfragen nach unterschiedlichsten Formen der Hilfe sei die Caritas "wie schon lange nicht mehr" gefordert, so Ziselsberger. Die Haussammlung sei eine konkrete Hilfe für Menschen in Not, etwa durch Soforthilfen nach Hochwasserkatastrophen, durch Sozialberatung, Nothilfe, bis hin zum Mutter-Kind-Haus oder dem Mobilen Hospizdienst, die aus Spenden finanziert werden.
Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten sei die konkrete Hilfe direkt vor Ort besonders wichtig. Deshalb klopfen im Juni die Haussammlerinnen und Haussammler der Caritas an unzählige Türen in Niederösterreich. "Damit sind sie ein Teil der größten Solidaritätsaktion im Land Niederösterreich", so Ziselsberger. "Mit Spenden aus der Caritas Haussammlung helfen wir Menschen in unterschiedlichsten Notlagen."
"Wir sehen in den Caritas-Sozialberatungsstellen, dass Haushalte mit geringen Einkommen mit den steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel sowie den hohen Wohnkosten massiv gefordert sind", betonte auch der St. Pöltner Caritas-Generalsekretär Christoph Riedl. Vor allem Alleinerziehende seien besonders stark betroffen, so seien ein Drittel der Frauen, die sich an die Caritas wenden, Alleinerzieherinnen. Riedl. Er wies auch auf den neuen Caritas-Wegweiser (www.caritas-wegweiser.at) hin. Mit diesem könnten Betroffene niederschwellig online auf das Beratungs-Angebot der Caritas zugreifen.
Hochwasser-Hilfe
Im Vorjahr seien mit Spenden aus der Haussammlung zahlreiche Familien unterstützt worden, die mit den Folgen des Hochwassers zu kämpfen hatten, erinnerte Marianne Stamminger, Pfarrcaritas-Verantwortliche und Haussammlerin in der Pfarre Ferschnitz. "Im Rahmen der Hochwasserhilfe, die ich im vergangenen Sommer als Pfarrcaritas-Verantwortliche in meiner Pfarre verteilen durfte, ist mir bewusst geworden, wie rasch jeder von uns in eine Notsituation kommen kann", betonte sie.
Auch Mütter und ihre Kinder, die Hilfe und ein Dach über dem Kopf brauchen, profitieren von Spenden der Haussammlung, berichtete die Leiterin des Caritas-Mutter-Kind-Hauses in St. Pölten, Petra Fischer. "Im Mutter-Kind-Haus der Caritas der Diözese St. Pölten unterstützen wir wohnungslose schwangere Frauen und Mütter, damit sie eine eigenständige Existenz für sich und ihre Kinder aufbauen und in ein selbstständiges Leben zurückfinden können."
3.500 Haussammler unterwegs
Auch die Arbeit des Mobilen Hospizdienstes wäre ohne die Unterstützung durch Spenden der Haussammlung nicht möglich. Dazu die Leiterin des Mobilen Hospizdienstes, Elisabeth Haas: "Der Mobile Hospizdienst der Caritas begleitet schwerkranke Menschen, um ihnen ein würdiges Leben bis zuletzt zu ermöglichen."
Die rund 3.500 Haussammlerinnen und Haussammler werden mit begleitenden Maßnahmen und Materialien bestmöglich unterstützt, um die Haussammlung durchführen zu können, betonte Caritas-Direktor Ziselsberger. Nach zwei Corona-Jahren hoffe man auf gute Beteiligung und Unterstützung in den Pfarren. Im vorigen Jahr wurden mehr als 773.800 Euro für Menschen in Not in Niederösterreich gesammelt.
(Spenden: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560; Kennwort: Haussammlung, oder www.caritas-haussammlung.at)
Quelle: kathpress