"Jugend eine Welt": Jugend im Heiligen Land braucht Perspektiven
"Jeder Beitrag für Frieden und Sicherheit in der Region ist wichtig, vor allem die jungen Menschen auf beiden Seiten der sie trennenden Mauer brauchen endlich eine friedliche Zukunftsperspektive." Das betonte Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt", anlässlich des aktuellen Besuches von Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg in den Palästinensergebieten. "Wir begrüßen diesen Besuch, Österreich sollte angesichts der in den vergangenen Wochen wieder aufgeflammten Spannungen eine wesentlich aktivere Rolle als bisher bei der Suche nach Lösungen für eine friedliche Koexistenz zwischen Israel und Palästina einnehmen", so Heiserer in einer Aussendung am Dienstag.
Schallenberg ist am Dienstag von Jordanien kommend ins palästinensische Westjordanland gereist und hat dort u.a. seinen Amtskollegen Riad Malki getroffen. Im Anschluss an das Treffen stattete Schallenberg auch Regierungschef Mohammad Shtayyeh einen Besuch ab. Anschließend war auch ein Treffen mit christlichen Kirchenvertretern in Jerusalem und ein Vier-Augengespräch mit dem israelischen Außenminister Lapid geplant.
"Engagement von "Jugend Eine Welt"
"Jugend Eine Welt" unterstützt in der Region seit vielen Jahren die Aktivitäten seiner dortigen Don-Bosco-Projektpartner, die sich ganz besonders auf die völkerübergreifende Bildungsarbeit für junge Menschen konzentrieren. So betreiben die Salesianer Don Boscos etwa in Bethlehem gleich mehrerer Einrichtungen, unter anderem eine Technische Schule, ein Jugendzentrum sowie eine Bäckerei, die seit langem auch bedürftige Familien mit kostenfreiem Brot versorgt. In Beit Gemal gibt es eine Herberge, Sommercamps und eine Farm.
Ein eigenes Programm mit gemeinsamer Sport- und Freizeitgestaltung von jungen Israelis und Palästinenserinnen bzw. Palästinensern fördere den wichtigen Austausch zwischen Kindern verschiedener Konfessionen und helfe so, gegenseitiges Verständnis und Respekt aufzubauen. Außerdem betreiben die Salesianer im nahen Cremisan erfolgreich ein Weingut, das der lokalen Bevölkerung dringend benötigte Arbeitsplätze bietet. Auch in Nazareth gibt es eine Grundschule, eine Technische Schule sowie ein Jugendzentrum.
Bedrückender Alltag
Die Don-Bosco-Schwestern sind vor allem in Cremisan, direkt im Grenzgebiet zwischen Palästina und Israel, aktiv. Hier gibt es eine Grundschule, einen Kindergarten und ein Jugendzentrum. Heiserer: "Keine leichte Aufgabe, denn viele der Kinder leiden an den psychischen Folgen des schwierigen und bedrückenden Alltagslebens in Palästina." Insgesamt werden von den Schwestern hier rund 200 Kinder betreut.
Seit einiger Zeit unterstützt "Jugend Eine Welt" auch den von der Partnerorganisation "Lifegate Rehabilitation" geführten Kindergarten in Bethlehem, in dem Kindern mit unterschiedlichen Behinderungen im Alter von ein bis sechs Jahren ein ganzheitliches Förderprogramm geboten wird. Damit soll auch das gesellschaftliche Bewusstsein für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen gefördert werden.
Die Corona-Pandemie mit ihren negativen wirtschaftlichen Auswirkungen hat in den vergangenen zwei Jahren die Menschen in der mit vielen zusätzlichen Problemen konfrontierten Region noch weiter in die Armut getrieben. Staatliche Unterstützungen gebe es in Palästina praktisch keine, hieß es in der Aussendung. "Umso wichtiger ist es, den Menschen im Heiligen Land mit unserem vielfältigen Engagement zumindest ein wenig Hoffnung zu geben", erzählte Heiserer. Gewalttätige Auseinandersetzungen, egal von welcher Seite, seien jedoch auf jeden Fall zu verurteilen.
Spendenkonto: IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000, Infos und Online-spenden: www.jugendeinewelt.at
Quelle: kathpress