Umfangreiches Festprogramm zu "950 Jahre Bistum Gurk"
Das Bistum Gurk (Bischöfliches Mensalgut), 1072 gegründet und nach Salzburg das zweitälteste Bistum Österreichs, feiert heuer sein 950-jähriges Bestehen. Das umfangreiche Festprogramm sowie eine Buchneuerscheinung zum 950-Jahr-Jubiläum des Bistums Gurk wurden am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz mit Diözesanbischof Josef Marketz und dem Gurker Stiftspfarrer und Bistums-Geschäftsführer Msgr. Gerhard Christoph Kalidz im Klagenfurter Bischofshaus präsentiert. Bischof Marketz bezeichnete das Jubiläum als "besondere Freude und Chance", die vielfältigen Wirkungsbereiche von Kirche sichtbar zu machen und aufzuzeigen, "wie viel Kirche auch zum inneren Wohlstand des Landes beiträgt". Das Jubiläum sei "Anlass für Dank und Stolz, gleichzeitig aber auch ein Zeichen großer Verantwortung".
Es sei "keine Selbstverständlichkeit, als Kirche 950 Jahre lang ohne Unterbrechung ein Wirtschaftsunternehmen, wie es das Bistum eines ist, zu erhalten". Es habe in den 950 Jahren "viel Licht und Schatten und auch viele Krisen gegeben", sagte der Bischof und verwies darauf, dass "es in Krisenzeiten wichtig ist, zum Ursprung zurückzuschauen".
Dies habe er auch getan, als er im vergangenen Jahr im Rahmen eines neuen Statuts den Stiftungszweck des Bistums deutlich formuliert habe. "Das Bistum ist nicht Selbstzweck, sondern muss im Sinne des Stiftungszweckes handeln, also pastorale und karitativ-diakonische Aktivitäten der Diözese sowie die dem Bistum zugewiesenen Patronatspfarren unterstützen", betonte der Kärntner Bischof. Er hoffe, so Marketz, dass die vielfältigen Festveranstaltungen auf große Resonanz stoßen "und das Jubiläum so zu einem Fest der Gläubigen in ganz Kärnten wird".
Logo und Festkalender
Bistums-Geschäftsführer Kalidz präsentierte das Logo und den Festkalender zum Jubiläum. Das Logo würde versuchen, "die Licht- und Schattenmomente des Bistums einzufangen und gleichzeitig auf den reichen Schatz der 950 Jahre zu verweisen". Das Bistum sei reich an Vergangenheit und stehe mitten in der Gegenwart. Dies werde auch im Logo deutlich: Das Kreuz im Logo, in dem auch ein Plus stecke und von dem ein letztes Feld ausgebrochen sei, schaffe Freiraum und wolle dazu ermutigen, so Kalidz, "diesen Freiraum zu nutzen und in diesem Freiraum zu Hause zu sein, um nachhaltig ins Land hinein zu wirken". In diesem Zusammenhang verwies der Gurker Stiftspfarrer auch auf die Bedeutung des Bistums als Arbeitgeber in Kärnten.
Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist die Jubiläumswoche von 26. Juni bis 1. Juli, in deren Rahmen am Sonntag, 26. Juni, ein Festgottesdienst in Gurk stattfindet. Dem Gottesdienst stehen der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Bischof Marketz und der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl vor. Am 27. Juni findet in Gurk das traditionelle Hemmafest statt und am 1. Juli wird der ehemalige Gurker und nunmehrigen emeritierten Grazer Bischofs Egon Kapellari beim offiziellen Festakt zum Jubiläum auf Schloss Straßburg die Festansprache halten.
Weitere inhaltliche Schwerpunkte im Jubiläumsjahr sind Vorträge zum Thema "Bistum gestern und heute" der Leiterin des Diözesanarchivs, Veronika Polloczek, eine Sonderausstellung "950 Jahre Bistum Gurk" in der Schatzkammer, ein Erlebnistag mit dem Titel "Hemma geht baden" in Maria Rain oder eine Sonderaufführung des Metnitzer Totentanzes. Als kulinarisches Highlight im Jubiläumsjahr werde es, so Stiftspfarrer Kalidz, bei zahlreichen Veranstaltungen das Modestusbrot und das Hemmabrot, beides aus der Stiftsbäckerei St. Georgen/Längsse, geben.
Der ehemalige langjährige Diözesanarchivar Peter Tropper stellte das von ihm anlässlich des Jubiläums herausgegebene Buch "950 Jahre Bischöfe von Gurk. Die Bischöfe, Administratoren, Weihbischöfe und Generalvikare in Lebensbildern" vor. Die neue Publikation gibt auf 210 Seiten einen in dieser Form bisher einzigartigen Überblick über die kirchlichen Entscheidungsträger von der Gründung des Bistums bis in die unmittelbare Gegenwart. "Es enthält Lebensbilder von insgesamt 122 führenden Persönlichkeiten - konkret 66 Bischöfe, 13 Administratoren, sechs Weihbischöfe, 28 Generalvikare und neun Konsistorialdirektoren", so Tropper. Die Buchneuerscheinung ist um 20 Euro im Buchhandel und im Behelfsdienst der Diözese Gurk erhältlich.
Auf Anfrage betonten die beiden weiteren Bistums-Geschäftsführer, Finanzkammerdirektor Gerhard Salzer und Diözesanökonom Burkhard Kronawetter, bei der Pressekonferenz, dass das Bistum "auf einem guten Weg" sei. Man werde hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung "die transparente Kommunikation der letzten Jahre beibehalten". Es gehe darum, Bestände zu sichern und "nachhaltige Erträge zu erwirtschaften, die im Sinne des im Statuts formulierten Zwecks wieder eingesetzt werden können".
Infos: www.kath-kirche-kaernten.at
Quelle: Kathpress