Schönborn segnet und entsendet zehn Krankenwagen in die Ukraine
Kardinal Christoph Schönborn wird am Samstag in Neuottakring zehn Krankenwagen, voll beladen mit Medikamenten, weiteren medizinischen Hilfsgütern und Nahrungsmitteln, segnen und in die Ukraine entsenden. Die Rettungswagen sind Teil der vielfältigen Hilfe, die die ukrainische griechisch-katholische Kirche in Österreich seit Wochen auf die Beine stellt. Die ukrainischen Gemeinden in Österreich haben die gebrauchten Krankenwagen zu einem günstigen Preis vom Grünen Kreuz erworben, "und wir schicken sie nun dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden", so Generalvikar Yuriy Kolasa gegenüber Kathpress. Die Stadt Wien beteiligt sich an der Aktion, indem sie die "Befüllung" der Krankenwagen mitfinanziert.
Die Rettungswagen werden in verschiedene Regionen der Ukraine geliefert, einer wird auch einer orthodoxen Diözese zur Verfügung gestellt. "Die Rettungswagen sollen vor allem auch bei der Evakuierung von Kranken und Verwundeten aus den Kriegsgebieten zum Einsatz kommen", erläuterte Kolasa.
In der ukrainisch-katholischen Pfarre Neuottakring (Familienplatz 8, 1160 Wien) beginnt am Samstag um 9 Uhr die Göttliche Liturgie, die mit einem Totengedenken für die Opfer des Krieges in der Ukraine abschließt und an dem auch Kardinal Schönborn teilnehmen wird. Im Anschluss wird der Kardinal mit ukrainischen Flüchtlingsfamilien zusammentreffen und gegen 10.30 Uhr die Segnung der Krankenwagen auf dem Platz vor der Kirche vornehmen. Auch Vertreter der Stadt Wien werden an der Feier teilnehmen.
Kardinal Schönborn zeigte sich am Mittwoch im Kathpress-Gespräch beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Menschen in Österreich und der ukrainischen Gemeinden im Besonderen. Schönborn ist als Ordinarius für die katholischen Ostkirchen u.a. auch für die ukrainischen Gemeinden zuständig.
Warnung vor Hass
Die Stimmung unter den Ukrainern in Österreich sei in den letzten Tagen immer verzweifelter und auch hasserfüllter geworden, berichtete Generalvikar Kolasa gegenüber Kathpress. Es sei unfassbar, welche Kriegsverbrechen der Russen zuletzt zum Vorschein gekommen seien. Die Kirche bemühe sich stets um Versöhnung, doch das werde angesichts der Gräueltaten immer schwieriger. "Wir müssen aufpassen, dass der Hass nicht überhandnimmt", warnte der Generalvikar. Es werde sehr lange dauern, bis Versöhnung wieder möglich sei. Zugleich verwies Kolasa aber auch darauf, dass etwa in der ukrainischen Gemeinde in Linz auch Menschen aus Russland bei den Hilfsmaßnahmen mitarbeiten würden.
Quelle: kathpress