Kirchenvertreter nach Kundgebung: "Auf Klima nicht vergessen"
Trotz der verschiedenen Krisen, unter denen die Gesellschaft derzeit leidet, darf auf den Klimaschutz nicht vergessen werden. Dieses Resümee haben Vertreter der "Religions for Future" nach dem weltweiten Klimastreik am Freitag gezogen. "Wir leben alle auf einer gemeinsamen Erde und da hat jeder seine Aufgabe, das Klima zu schützen - natürlich auch wir Kirchen", betonte der Sprecher der kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs, Markus Gerhartinger, gegenüber Kathpress.
Die Kirchen und Religionen müssen in Zukunft mit Zivilgesellschaft weiter zusammenarbeiten und ein starkes Zeichen setzen, resümierte auch der Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich, Thomas Hennefeld. In der gegenwärtigen Lage gelte es ganz deutlich zu deponieren, "dass wir Klimaschutzmaßnahmen nicht aufschieben dürfen". Es müsse jetzt gehandelt werden, "wenn wir diese wunderbare Schöpfung Gottes retten wollen", so der Landessuperintendent.
"Die Klimakrise betrifft uns alle, und wir alle müssen uns vor allem auch mit den Jungen solidarisch zeigen", betonte die Vizepräsidentin der Katholischen Aktion Wien, Valentina Steigerwald. "Wir müssen jetzt was tun und können nicht mehr warten." Der Dominikanerpater Simon Hacker betonte, dass "Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung urchristliche und urkatholische Anliegen sind". Die Kirche müsse sich noch mehr für den Klimaschutz einsetzen, zeigte sich der Ordensmann überzeugt. Es sei schade, "dass es vor allem die Jungen sind, die diese Problematik immer wieder ansprechen, während viele von der älteren Generation das nicht für notwendig halten".
Auch der Steyler Missionar P. Franz Helm zeigt sich überzeugt, dass die Kirchen eine hohe Verantwortung für den Klimaschutz haben: "Als Katholiken glauben wir, dass Gott diese Welt geschaffen hat, und dass wir Verantwortung übernehmen für seine Schöpfung." Klimaschutz sei nichts Fakultatives, sondern etwas Wesentliches, das zu einem "tugendhaften Leben" dazugehöre. Künftig müsse die Kirche noch viel mehr für den Klimaschutz tun, sowohl im eigenen Bereich, aber auch darin, wie sie für die Jugend gegenüber der Politik einstehe, zeigte sich der Steyler Missionar überzeugt.
Friedensgebet für die Ukraine
In Österreich wurde im Sommer 2019 die Initiative "Religions for Future" gegründet, mit der sich Mitglieder von Religionsgemeinschaften mit den Anliegen der Kinder und Jugendlichen von "Fridays for Future" solidarisch erklären. So nehmen Religionsvertreter auch regelmäßig an den weltweiten Klimastreiks teil. Beim Klimastreik am vergangenen Freitag in Wien machte die Gruppierung mit einem "Friedensgebet für die Ukraine" außerdem auf den "Ungeist des Kriegs" aufmerksam, der sich gegen den Menschen wie auch gegen die Natur und die Schöpfung richte.
Quelle: kathpress