Diözese Graz-Seckau: Kirche nimmt Geflüchtete aus der Ukraine auf
Die Katholische Kirche in der Steiermark beteiligt sich an der Unterbringung Geflüchteter aus der Ukraine, an Benefizaktionen und lädt zu Gebeten für den Frieden ein. Derzeit gebe es mehr Quartiere als Bedarf, teilte die Diözese Graz-Seckau am Freitag mit. Es werde "die Forderung erhoben, die Kirche solle Bildungshäuser, leere Pfarrhöfe etc. für Ukraine-Flüchtlinge öffnen. Das geschieht in der Praxis - wo es möglich ist und soweit es einen Bedarf gibt - bereits", betonte demgegenüber der diözesane Integrationsreferent Erich Hohl.
So seien im früheren Bildungshaus Mariatrost seit Monaten unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht, ebenso in den Pfarren St. Bartholomä und Köflach. Hohl: "Wir danken allen, die hier mithelfen und Unterkünfte zur Verfügung stellen. Bei dieser Hilfe brauchen wir vermutlich einen langen Atem."
"Wir freuen uns, dass wir für 37 Flüchtlinge aus der Ukraine, so gut es eben geht, im Bereich der Basilika Mariazell Gastgeber sein dürfen: Darunter sind 14 Kinder, die bei uns ein wenig Geborgenheit erfahren", sagte der Mariazeller Superior Michael Staberl, der sich tief betroffen zeigte vom großen Leid und von den vielen schrecklichen Schicksalen in unserem europäischen Nachbarland. Trotz der Sprachbarriere komme viel Freundlichkeit zurück. Helfende bat er um Geduld, "viele Bedürfnisse werden sich erst in den nächsten Tagen und Wochen ergeben". Freilich würden sich die Kinder jetzt schon über Naschsachen, Knabbereien, Limonade, die Erwachsenen über Kaffee, Tee und Kekse freuen. "Bitte beten wir alle für den Frieden", lautete der Appell des Priesters.
Welthaus, Caritas, Vinziwerke helfen
"Wir erhalten laufend Anfragen, wie man den Menschen in der Ukraine helfen kann", berichtete Agnes Truger vom Welthaus der Katholischen Kirche Steiermark, das seit 20 Jahren in der Ostukraine die Menschen unterstützt. Am besten helfe man derzeit mit einer Geldspende, mit der die Partnerinnen und Partner vor Ort lebensnotwendige Güter für die Menschen besorgen können. Die Hilfsbereitschaft in der Steiermark sei gewaltig, meinte Truger und nannte ein paar Beispiele: Eine Pfarre in der Weststeiermark habe nach dem Gottesdienst Spenden für die Ukraine-Nothilfe gesammelt. In der evangelischen Heilandskirche in Graz seien Musikgruppen bei einem Benefizkonzert für die Ukraine aufgetreten. Eine Yoga-Lehrerin habe gebeten, den Beitrag für das Online-Yoga für Menschen in der Ukraine zu spenden. "Wir freuen uns sehr über diese große Solidarität", betonte Truger. (Infos: www.graz.welthaus.at)
Weitere Spendenaktionen sind geplant: Am 31. März spielen ab 20 Uhr Musikerinnen und Musiker aus Graz und der Ukraine ein Benefizkonzert in Pierre's Cafe-Bar am Grazer Lendplatz. Am 6. April, wird bei einer Veranstaltung im Paradise L. in der Zinzendorfgasse für die Nothilfe in der Ukraine gesammelt. (Spendenkonto: AT79 2081 5000 0191 3300, Verwendungszweck: Ukraine)
Die Schulsprechenden des BG/BRG Carneri in Graz haben mit ihrem Religionslehrer, Pfarrer Johannes Baier, in der Schule eine Sammelaktion für die Ukraine gestartet. Am Donnerstag haben sie Pakete mit Babyartikeln, Hygieneartikeln und Kleidung zur Caritaszentrale Paulinum gebracht. Die Auslandshilfe wird die Pakete am Montag mit nach Ungarn nehmen. Von Szombathely aus soll kommende Woche ein von der Caritas Steiermark unterstützter Hilfstransport in die Gegend von Uschgorod/Ukraine starten, um Menschen auf der Flucht vor Ort mit dem Notwendigsten zu versorgen. (Spendenkonto: AT23 2011 1000 0123 4560, Verwendungszweck: Ukraine Soforthilfe)
Mittlerweile seien bereits 27.700 Euro an Geldspenden für die Ukraine-Hilfen der VinziWerke eingegangen. Der VinziBus-Odessa-Mitbegründer Vitaliy Novak halte sich derzeit in Charkiw auf und fahre weiterhin Hilfslieferungen aus. Dafür werden weiterhin Geldspenden gesammelt und an die Lazaristen in Bratislava überwiesen. "Die Not ist groß und wir hoffen, dass die Hilfsbereitschaft nicht nachlässt", hieß es bei den VinziWerken.
Im VinziMarkt in Graz wurden bereits 800 Ukrainerinnen und Ukrainer kostenlos versorgt. Auch hier sei die Sachspendenbereitschaft enorm groß. Man bitte weiterhin um Grundnahrungsmittel wie Speiseöl, Reis, Nudeln, aber auch lang haltbare Fertigspeisen in Dosen, Mehl sowie um Hygieneartikel wie Zahnputz-Zubehör, Shampoo, Einwegrasierer, Haarbürsten und Haargummis. (Infos: www.vinzi.at/vinzimarkt-graz, Spendenkonto: IBAN: AT34 2081 5022 0040 6888, Verwendungszweck: Ukraine)
Quelle: kathpress