Ukraine-Flüchtlingshilfe: Große Hilfsbereitschaft in Salzburg
Die Hilfsbereitschaft für aus der Ukraine geflüchtete Menschen ist in der Erzdiözese Salzburg groß. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs zeige die Kirche in Salzburg "mit Worten und Taten ihre Solidarität und Hilfsbereitschaft", heißt es in einer Aussendung der Erzdiözese am Freitag. Gebete, Mahnwachen und ein ökumenischer Gottesdienst im Salzburger Dom standen am Beginn. Auf das Öffnen von "Herzen und Händen" folgte "das Öffnen der Häuser für die Herbergssuchenden".
So sei es nach einem gemeinsamen Aufruf von Erzdiözese und Caritas neben Geld- und Sachspenden vielfach zur Bereitstellung von Quartieren durch Pfarren, Ordenseinrichtungen und Privatpersonen gekommen. "Wir sind tief beeindruckt von der Bereitschaft, die im ganzen Land spürbar ist. Fast 300 Plätze in Privatquartieren und bei Pfarren haben wir bereits gemeldet bekommen und gut 120 Menschen konnten wir schon vermitteln", betonte Gerlinde Hörl, Leiterin des Referats "Migration und Chancen" der Caritas Salzburg.
Seit einer Woche ist die Caritas in Abstimmung mit dem Land Salzburg und gemeinsam mit Freiwilligen auch am Salzburger Hauptbahnhof und in der Messe Salzburg für geflüchtete Menschen aus der Ukraine vor Ort. "Es ist ganz wichtig, dass wir mit dem Infopoint am Bahnhof als erste Anlaufstelle für die Menschen, die ankommen, da sind", sagte Gerlinde Hörl. "Viele reisen weiter, viele wollen bleiben. Wir versorgen sie, beraten auf Ukrainisch, helfen bei der Weiterreise, informieren über die weitere Vorgehensweise, über rechtliche Fragen und den Aufnahmeprozess."
Großer Bedarf nach Quartieren
Zusätzlich hätten sich bereits 180 weitere Geflüchtete für eine längerfristige Unterkunft gemeldet - sie sind derzeit bei Verwandten oder Bekannten untergebracht. "Der Bedarf ist groß und steigt täglich", betonte Hörl, sodass das aktuelle Angebot schon bald an seine Grenzen stoßen werde. Wenn auch nur ein Bruchteil der prognostizierten Zahlen stimmten, sei eine sehr große Zahl an Menschen, Pfarren, Gemeinden oder Hotels nötig, um die Geflüchteten zu versorgen. Man suche daher weiterhin nach Privatquartieren oder Pfarren, die geflüchtete Menschen unterbringen können.
Der Bedarf nach Quartieren sei derzeit wirklich hoch, berichtete auch Alois Dürlinger, Sprecher für Flucht und Asyl des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner. Zum Teil würden die Unterkünfte, die von kirchlichen Einrichtungen im Bereich der ganzen Erzdiözese zur Verfügung gestellt werden, für kurzfristige Notfälle benötigt. Verstärkt brauche es aber auch Platz für längerfristige Aufenthalte. "Wichtig ist zunächst ein Quartier, aber dann auch die Grund- und Krankenversorgung sowie die weitere Betreuung, etwa mit begleitenden Helfern und Dolmetschern". Es brauche bei der Organisation "ein gutes Herz und einen klaren Kopf", ist er überzeugt.
Neben Quartieren würden auch Spenden dringend benötigt. An ausgewählten Sonntagen finden in den Pfarrgemeinden der Erzdiözese Sonderkollekten für die Ukraine-Hilfe statt. Die Erzdiözese Salzburg verdoppelt das Ergebnis und stellt es der Caritas Salzburg für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung.
(Meldungen von Quartieren unter: hilfe.ukraine@caritas-salzburg.at oder über 05-1760-7777, Spenden: IBAN: AT11 3500 0000 0004 1533, Verwendungszweck "Flüchtlingshilfe", oder www.wirhelfen.shop/salzburg)
Quelle: kathpress